Naturkatastrophen in Brasilien

Zuletzt bearbeitet: 25. Dezember 2012
Warum gibt es in Brasilien nur wenige Naturkatastrophen?

Brasilien ist frei von einer Reihe solcher Unbilden, wie Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Wirbelstürmen aus Gründen, die aus den geologischen und klimatischen Bedingungen Brasiliens zu erklären sind. Katastrophen wie Beben, Vulkaneruptionen und Tsunamis sind abhängig von den Bewegungen der Erdkruste.

Man merkt es nicht, aber diese Oberfläche ist in steter Bewegung: Sie ist unterteilt in Platten, die sich auf der Magma (durch die Hitze im Innern der Erde verflüssigtes Gestein) zwischen 1 und 20 Zentimetern pro Jahr verschieben. Und wenn diese Platten aufeinandertreffen, verursachen sie diese Erdbeben und ihr Druck lässt Vulkane.

Stromboli im Morgengrauen“Brasilien ist von diesen Platten nicht etwa ausgeschlossen, sondern befindet sich glücklicherweise auf einer der grössten dieser Platten“, bestätigt der Geologe Edson Farias Mello von der Uni in Rio de Janeiro (UFRJ). Trotzdem können wir ein paar Beben niederer Intensität auch hier beobachten. “Sie sind Reflexe von Beben, die in den Anden stattfinden oder von kleineren Bewegungen, die unsere geologische Struktur immer noch provoziert. Wir befinden uns über Zonen, welche einst vor 600 bis 800 Millionen Jahren aktiv waren“, sagt der Geologe Caetano Juliani von der Uni São Paulo (USP).

Das geringe Auftreten von zerstörerischen Winden, wie Orkanen, Taifunen und Zyklonen hängt mit der niedrigen Temperatur des Meeres zusammen – Brasiliens Meere erreichen selten eine Temperatur von 26,5 Grad, die nötig sind, um jene schlimmen Stürme hervorzurufen. Orkane und Taifune sind ein und dasselbe, nur mit unterschiedlichen Namen. Zyklone sind anders, und zwar von ihren Entstehungsbedingungen her – und sie sind im Allgemeinen schwächer hinsichtlich ihrer Zerstörungsgewalt. “Ein Orkan hat Windgeschwindigkeiten über 118 Stundenkilometer – aber es gibt auch Zyklone, mit sehr starken Winden“, sagt die Meteorologin Rosmeri da Rocha von der Uni São Paulo (USP). Der “Catarina“ zum Beispiel, der im März über Südbrasilien hinwegfegte, hatte sowohl die Eigenschaften eines Zyklons wie die eines Orkans, so sagt die INPE (Nationales Institut der Weltraumwissenschaften). Er ist ein Beweis dafür, dass es auch einmal in Brasilien schief gehen kann.

Der Zorn unseres Planeten

Die Bewegung der Platten verursacht See- und Erdbeben, sowie Vulkanausbrüche.

1a. Profundes Beben
Wenn die Wanderungen der tektonischen Platten unter dem Meeresboden stattfinden, verursachen sie Vibrationen, welche das Wasser bewegen.

1b. Tödlicher Surfe
Die Vibrationen des Bebens verursachen gigantische Wellen, inzwischen bekannt als “Tsunamis“ ein japanisches Wort, das “Seebeben“ bedeutet.

1c. Die Godzilla-Flut
Je mehr sich diese gigantische Welle dem Meeresufer nähert, und der Meeresgrund flacher wird, umso mehr wächst der Wellenkamm – es gab schon Tsunamis, deren Kamm 30 Meter und mehr erreichte!

2a. Zerstörte Erde
Der destruktivste Typ von Erdbeben bildet sich dann, wenn sich benachbarte Platten lateral bewegen und sich dann aneinander reiben.

2b. Spalten der Hölle
Solche Bewegungen öffnen buchstäblich den Boden in langen, klaffenden Spalten von mehreren tausend Metern Länge.

3a. Heisses Loch
Im Fall der Vulkane schlägt eine Platte auf die andere und taucht dann ab in die Tiefe der Erdkugel, wo sie von den hohen Temperaturen in Magma verflüssigt wird.

3b. Ein Berg wird geboren
Weniger dicht als ein solider Fels, tendiert das Magma dazu, zur Erdoberfläche empor zu steigen, wo es sich verfestigt und den Vulkan höher werden lässt.

3c. Die Feuerspritze
Nachdem sie sich gebildet haben, bleiben die Vulkane solange aktiv, als die tektonischen Platten in Bewegung sind. Nachdem das Magma aus dem Krater geschleudert worden ist, nennt man es Lava.

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