Jairzinho Jair Ventura Filho

Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2013

Jairzinho_StartKünstlername: Jairzinho
Kompletter Name: Jair Ventura Filho
Geburtsdatum: 25/12/1944
Geboren in: Rio de Janeiro
Position: Sturm

Vereine:
1982: Botafogo (RJ)
07/1981 bis 06/1982: Portuguesa (SP)
1980: The Strongest (Bolívien)
1979: Fast Club (AM)
07/1976 bis 06/1977: Cruzeiro (MG)
01/1975 bis 06/1976: Olympique Marseille (F)
01/1960 bis 12/1974: Botafogo (RJ)

WM-Einsätze Seleção:
WM 1974 Deutschland
WM 1970 Mexiko
WM 1966 England

Spiele für die Seleção: 74
Tore für die Seleção: 33

Jair Ventura Filho – Jairzinho, wurde am 25. 12.1944 geboren und ging in die Geschichte des Fussballs ein als einziger Spieler, der in jedem Spiel der Weltmeisterschaften 1966 in England, 1970 in Mexiko und 1974 in Deutschland mindestens ein Tor geschossen hat. In Mexiko 1970 hatte er mit seinen 7 geschossenen Toren einen massgeblichen Anteil an der Eroberung des dritten Weltmeisterschaftstitels für Brasilien. Durch seine Tore, seine explosiven Sprints, seine improvisierten Spielzüge, die die Taktik gegnerischer Abwehrreihen vollständig zerstörte, verdingte er sich den Spitznamen „O Furacão da Copa“, Orkan der Meisterschaft, und wurde weltweit bekannt.

Als „Ponta de Lança“, Angriffsspitze aus Botafogo, absolvierte er 107 Spiele für die brasilianische Nationalmannschaft, 87 offizielle und 30 Freundschaftsspiele und schoss 44 Tore. Für ihn war stets das Trikot mit der Rückennummer 7 reserviert. Seine spezielle Position in der Aufstellung der Nationalmannschaft war die des Rechtsaussen, „ponta direita“. Auf dieser Position schoss er alle Tore während der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko. Zwei Tore gegen die Tschechoslowakei und jeweils ein Tor gegen England, Rumänien, Peru, Uruguay und Italien. Im Stadion Maracanâ in Rio de Janeiro gewann Brasilien 1972 die Partie gegen Portugal im Taça Independência, Pokal der Unabhängigkeit, durch das Tor von Jairzinho; eine Wohltat für die Seele Brasiliens.

JairzinhoBis zur Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich, also sechs Weltmeisterschaften lang, hielt Jairzinho den Rekord mit den meisten absolvierten Weltmeisterschaftsspielen. Er bestritt 16 Spiele bei den Weltmeisterschaften 1966, 1970 und 1974. 1998 übertrafen ihn Taffarel und Dunga um jeweils zwei Spiele. Seine Bindung zu Botafogo, einer der berühmten Fussballclubs in Rio de Janeiro, ist alt. Schon mit 11 Jahren, 1955, betrat er erstmals den heiligen Rasen des Stadions General Severiano von Botafogo und spielte in einer der untergeordneten Jugendmannschaften Botafogos.

Mané Garrincha, einer der berühmtesten Fussballhelden Brasiliens, war sein Idol, und da Garrincha zu der Zeit bei Botafogo spielte, ging Jairzinho oft zum Trainig der „Grossen“, nur um dessen Ballfertigkeit zu bewundern. 1961 gewann Jairzinho seine erste Jugendmeisterschaft. Zwei weitere Meisterschaften, 1962 und 1963 in der gleichen Liga folgten. Bereits mit 18 Jahren wurde er in der Seniorenmannschaft Botafogos eingesetzt und bestritt 1962 die Taça Libertadores da América, Südamerikanische Meisterschaften (Toyota Cup). Er wurde Sieger der Pan Amerikanischen Spiele 1963 mit der Nationalmannschaft der Amateure und ein Jahr später, auf einer „Europatournee“ mit der „richtigen“ brasilianischen Nationalmannschaft, erstrahlte ein neuer Stern am Fussballhimmel. Jairzinho wurde eine verbindliche Grösse, sowohl in der Mannschaft Botafogos, als auch in der Nationalmannschaft und beerbte die Position Mané Garrinchas in beiden Teams; eine grosse Ehre und Verpflichtung, die zwar verdient, jedoch schwer auf seinen Schultern lastete, war Garrincha doch schon zu Lebzeiten eine Legende gewesen, besonders für die Schlachtenbummler Botafogos, in deren Verein Mané Garrincha von 1953 bis 1965 spielte.

Jairzinho jedoch unterstrich seine Sonderstellung, wie eben Garrincha „damals“, und spielte sich mit seinem schussgewaltigen rechten Fuss und seiner technisch brillianten Art und Weise in die Herzen der Fans. Er wurde mit Botafogo 1966 Champion der Rio – São Paulo Liga, weiterhin Champion der Carioca Liga 1967 und 1968 und gewann die Taça Brasil, ebenfalls 1968.

1974 wurde Jairzinho von Botafogo, zusammen mit Paulo César Lima, einem weiteren Spieler Botafogos, nach Olympic Marseille, Frankreich, verkauft. Doch schon ein Jahr später kehrte er nach Brasilien zurück und spielte für Cruzeiro in Belo Horizonte, im Bundesstaat Minas Gerais. In gewohnter Manier schoss er Tore am Band und feierte mit Cruzeiro die Meisterschaft der Liga Mineiro 1975 und den Gewinn der Taça Libertadores da América, Südamerikanische Meisterschaften (Toyota Cup) 1976.

Er wechselte 1977 nach Portuguesa de Acarígua, Venezuela und 1978 nach Nordoeste de Bauru, im Bundesstaat São Paulo. Dort wurde er empfangen wie ein Idol, knieend und mit ausgebreiteten Armen zum Himmel schauend; in der gleichen Art und Weise wie Jairzinho im Azteken Stadion von Mexiko Stadt 1970 während der Weltmeisterschaft seine Tore gefeiert hatte.

Nach zwei weiteren Stationen, 1979 für Fast Club, im Bundesstaat Amazonas und 1980 für The Strongest in Bolívien, kehrte er 1981 nach Botafogo zurück und spielte dort zum Abschluss seiner Karriere seine letzte Saison.

Nach seiner Fussballkarriere startete er eine Karriere als Geschäftsmann auf verschiedenen Ebenen. Er eröffnete mehrere Kleiderboutiquen, natürlich unter den Namen „O Furacão da Copa“. Des Weiteren unterhält er mehrere Fussballschulen für Kinder/Jugendliche und behauptet sich erfolgreich als Spielerberater und „Talentsucher“ in der Fussballwelt. Diese Aktivitäten stellen ein untrügliches Zeichen dar, dass nicht nur Fussballqualitäten bei Jair Ventura Filho – Jairzinho zu finden sind.

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AutorIn: Klaus Reichel · Bildquelle: CBF

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