Ganso – Paulo Henrique Chagas de Lima

Zuletzt bearbeitet: 8. Dezember 2020

Ganso-112Künstlername: Ganso
Kompletter Name: Paulo Henrique Chagas de Lima
Geburtsdatum: 12/10/1989
Geburtsort: Ananindeua (PA)
Grösse: 1,84m
Position: Offensives Mittelfeld
Link: Fehlanzeige

Vereine:
2019: Fluminense Rio de Janeiro
2018: Leihbasis SC Amiens (F)
2016: FC Sevilla
2012 bis 2016: FC São Paulo (SP)
2008: FC Santos (SP)

WM-Einsätze Seleção:
Fehlanzeige

Dünn, hochgewachsen mit einem langen Hals und zudem ungelenkig und unbegabt mit dem Ball. Diese ihm zugeordneten Eigenschaften brachten Paulo Henrique Chagas de Lima als Jugendlicher den Spitznamen “Ganso“ zu Deutsch “Gans“ ein. Dass sich seine damaligen Spielkameraden gründlich irrten, lässt sich an der bisherigen Karriere des talentierten Mittelfeldspielers ablesen.

Ganso stammt aus Ananindeua im Grossraum von Belém im Bundesstaat Pará im Norden Brasiliens. In der Metropole am Amazonasdelta begann er zunächst mit dem beliebten Hallenfussball “Futsal“ beim Verein Tuna Luso, wechselte dann in die Jugendmannschaft von Paysandu Sport Club ebenfalls in Belém.

Dort jedoch sollte er nicht lange bleiben. Bereits nach wenigen Trainingseinheiten wurde er vom ehemaligen brasilianischen Nationalspieler Giovanni Silva de Oliveira entdeckt, der ihn zu seinem Verein FC Santos in den Südosten Brasiliens lockte. Obwohl er kaum Erfahrung auf dem grünen Rasen hatte, betrug die Ablösesumme für den damals 15-jährigen stolze 900.000 Reais (damals ca. 300.000 Euro).

Schnell integrierte er sich in die Jugendmannschaft des Traditionsvereins im Bundesstaat São Paulo und gewann mit der U20-Mannschaft sowohl 2007 als auch 2008 die Staatsmeisterschaften. Als Spielmacher mit der begehrten Rückennummer 10 sollte er im gleichen Jahr zudem zu einem der besten Spieler beim Junior-Pokal des Bundesstaates werden, was sogar in der italienischen Sportzeitung “La Gazzetta dello Sport” besondere Erwähnung fand.< Im Januar 2008 hatte Ganso bereits einen Fünf-Jahres-Vertrag mit seinem Verein abgeschlossen und feierte nur zwei Wochen später seinen Einstand als Profifussballer. Doch schlechte Leistungen verbannten ihn für lange Zeit auf die Ersatzbank, lediglich drei Einsätze und kein einziges geschossenes Tor konnte er nach seinem ersten Profijahr vorweisen. Dies alles sollte sich jedoch durch einen Trainerwechsel ändern. Unter Interims-Coach Serginho Chulapa nutzte er eine ihm gegebene Chance, lief zu Höchtsform auf und belohnte das in ihn gesetzte Vertrauen mit einem Traumtor. Nun stand er immer öfter auf dem Platz und sicherte sich nach und nach seinen Stammplatz. Auch die Vereinsleitung war inzwischen von dem Newcomer begeistert und erneuerte den Vertrag bis 2014, die Ablösesumme wurde auf 50 Millionen Euro festgesetzt. Zu dieser Zeit stand Ganso auch erstmalig im kanariengelben Trikot auf dem Spielfeld. Bei der U20-Weltmeisterschaft in Ägypten im November 2009 kam er in allen sieben Spielen der Seleção zum Einsatz und erzielte dabei einen Treffer. Allerdings musste er sich gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden am Ende mit dem undankbaren 2. Platz zufrieden geben, die Nachwuchskicker aus Südamerika unterlagen im Finale der Auswahl Ghanas im Elfmeterschiessen. Während er für den FC Santos auf 2010 auf Torjagd ging und im brasilianischen Pokalwettbewerb zum besten Spieler gekürt wurde, liess auch die Nominierung für die brasilianische Nationalmannschaft nicht lange auf sich warten. Unter dem neuen Trainer Mano Menezes, der eine radikale Verjüngungskur der Seleção angekündigt hatte, vollzog er sein erstes und bislang einziges Spiel im Nationaldress im August 2010 gegen die USA. Aufgrund eines Kreuzbandrisses nur wenige Wochen später war es dann aber mit der Karriere in der Nationalmannschaft erst einmal vorbei. Erst im März 2011 nach einer sechsmonatigen Pause stand er wieder für Santos auf dem Platz. Doch bereits im Mai verletzte er sich erneut, so dass nicht nur das Rückspiel seines Vereins im Copa Libertadores, sondern auch die Copa América auf der Kippe stand, da er an keinem Testspiel mehr teilnehmen konnte. Letztendlich war er jedoch für das wichtige Finale der Copa Libertadores am 22. Juni 2011 gegen CA Peñarol aus Uruguay wieder fit und gewann gemeinsam mit seinem Mannschaftskameraden Neymar den wichtigen Titel. Und auch Seleção-Trainer Menezes hatte ihn, nachdem sein Einsatz sicher war, in den endgültigen Kader für die im Juli 2011 stattfindende Südamerikameisterschaft genommen. Dem ganz grossen Durchbruch steht der “tollpatschigen Gans“ nun nichts mehr im Wege. Ganso stand 2012 im Aufgebot der Olympiamannschaft für die Spiele in London. Das anvisierte Ziel – dem Gewinn der ersten Goldmedaille für Brasilien – wurde auch dieses Mal nicht nicht erreicht. Die Seleção verlor gegen Mexiko 1:2 und belegte den 2. Rang oder die Silbermedaille. Gansos Einsatz blieb bescheiden, er kam nur bei den ersten beiden Spielen zum Einsatz. Im September 2012 wechselte Ganso zum Stadtrivalen FC São Paulo, wo er einen 5-Jahresvertrag unterzeichnete. Mitte Juli 2016 wechselte Ganso zum FC Sevilla. Nach zwei Spielzeiten mit wenig Einsätzen wechselte er im August 2018 auf Leihbasis nach Frankreich zum SC Amiens. Kurz nach der Winterpause 2018/2019 wurde klar, dass Ganso nach Brasilien zurückkehrt. Er wechselte für eine Laufzeit von fünf Jahren fest zu Fluminense Rio de Janeiro.

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AutorIn: Dietmar Lang · Bildquelle: CBF

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