Aparados da Serra Nationalpark

Zuletzt bearbeitet: 10. Dezember 2020

Gründungsdatum: Dezember 1959
Fläche: 10.250 Hektar
Ökosystem: Atlantischer Regenwald
Relief: Uneben, mit Bergen, Canyons und tiefen Tälern
Aktivitäten: Wanderungen, Rafting, fotografisches Trekking und Umwelterziehung.
Ort: Bundesstaat Rio Grande do Sul – Munizip Cambará do Sul, im Bundesstaat Santa Catarina: Praia Grande

Entre as paredes que eu quero estar
Canela Waterfall & Long Exposure
Stones and mysteries
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Jurassic world
Trilha do Rio do Boi
A rainy day
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Trilha do Malacara - Parque dos Aparados da Serra
Green lifes
Waterfall of clouds
The spectacular way
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Eine atemberaubende Landschaft – so kann man diesen Nationalpark Aparados da Serra in Kurzform definieren – er befindet sich im Nordosten des Bundesstaates Rio Grande do Sul, an der Grenze zum Nachbarstaat Santa Catarina. Ganz in der Nähe präsentiert sich ein anderer Nationalpark, der von “Serra Geral“ – er wartet ebenfalls mit vielen Tälern und tiefen Canyons auf, 1.000 Meter über dem Meeresspiegel! Zusammen bilden sie eine attraktive geologische Formation, Ergebnis von Einstürzen und Eruptionen, die sich vor zirka 150 Millionen Jahren ereigneten.

Der Terminus “Aparados“ (Einschnitte) charakterisiert die geografische Beschaffenheit der Region gut, in der das leicht gewellte Relief des Plateaus, mit seinen Almwiesen, ohne Übergang urplötzlich von Schluchten mit fast senkrechten Felswänden unterbrochen wird – so als ob diese mit einem gigantischen Messer in die Landschaft eingekerbt worden wären.

Im Dezember 1959 wurde dieser Nationalpark offiziell gegründet und sein Territorium im März 1972 auf 10.250 Hektar erweitert – derzeit erstreckt er sich zwischen den Munizipien von Cambará do Sul (RS) und Praia Grande (SC). Seine grösste Attraktion sind die Canyons “Itaimbezinho“ und “Arroio Faxinalzinho“.

nach obenDie Landschaft

Neben den gewellten Campos und den Araukarien-Wäldern, welche die landschaftliche Basis des Parks bilden, verdient der Canyon Itaimbezinho, wegen seiner Erhabenheit, unsere besondere Aufmerksamkeit. Sein Name stammt aus der Tupi-Guarani-Indianersprache und bedeutet: ita = Stein und aimbé = geschliffen, schneidend. Diese Schlucht ist annähernd 5,8 Kilometer lang, mit Breiten, die zwischen 600 und 2.000 Metern variieren. An ihrer tiefsten Stelle ist sie 720 Meter tief!

Die vertikalen Felswände, von grau-gelber Farbe wegen der Flechten, die auf ihnen wachsen, präsentieren an bestimmten Stellen die dunklen Flecken des nackten Gesteins. An den Abhängen der Serra, in die der Canyon übergeht, sind die Felsen weniger steil und von einer höheren Vegetation bedeckt, welche in den tieferen Lagen zunehmend dichter wird.

nach obenDie Flora

Die charakteristischen Vegetations-Typen des Parks sind: Die “Campos Limpos“ – sie kommen auf den Höhen des Plateaus vor, sind aber durch die Intervention des Menschen entcharakterisiert worden – besonders durch Brandrodung.

Die Araukarien-Wälder – sie bilden Wälder auf dem Plateau, bestehend aus Araukarien und brasilianischen Tannen. In vergangenen Zeiten sind sie auf irrationale Art und Weise ausgebeutet worden, und heute ist ihre Ausbreitung auf die Campos durch Brandrodung bedroht.

Der Atlantische Regenwald – ehemals bedeckte er die gesamten Hänge der Serra Geral und der Ebene von Santa Catarina – heute hat er sich nur noch auf den steileren Abhängen halten können, weil er vom Menschen extrem ausgebeutet wurde. Er wird als eins der gefährdetsten Ökosysteme der Welt bezeichnet. Die häufigsten Spezies in diesem Biotop sind “Maria-mole“ (Senecio spp.), Canjerana (Cabralea canjerana) und Aroeira (Schinus molle L).

Die “Turfas“ (Torfmoore) – sie befinden sich im tiefst gelegenen Abschnitt, der permanent feucht ist – allerdings sind jene, die sich in den Erhebungen des Terrains gebildet haben, die bemerkenswertesten. Ein Torfmoor ist der Ort, an dem sich die langsame Carbonisierung von Ablagerungen der Moos- und Pflanzenreste vollzieht, die ihre anatomischen Strukturen noch über eine lange Periode hinaus konserviert. In dieser Region wird das Torfmoor hauptsächlich von einem Moos der Familie “Sphagnum“ gebildet, das typisch für ein Klima mit erhöhter Niederschlagstätigkeit ist.

nach obenDie Fauna

Die in dieser Region vorkommenden Tierarten sind vielschichtig und verteilt auf die dichten Wälder und die höher gelegenen Campos – unter den Säugetieren: der Lobo-guará (Mähnenwolf), der Puma, das Paca, der Macaco-prego (Kapuzineraffe), der Veado-campeiro (Ozotoceros bezoarticus – Pampashirsch), der Bugio (Brüllaffe) und das Capivara (Wasserschwein). Unter den einheimischen Vögeln: Gavião-pato (Spizastur melanoleucus – Elsteradler), Pedreiro (Cinclodes pabsti – Langschwanz-Uferwipper), Águia-cinzenta (Harpyhaliaetus coronatus – Einsiedleradler), Urubu-rei (Sarcoramphus papa – Königsgeier), Gralha-azul (Cyanocorax caeruleus – Azurblaurabe), Maria-faceira (Syrigma sibilatrix – Pfeifreiher), Curicaca (Theristicus caudatus – Weisshalsibis) und Papagaio-do-peito-roxo (Amazona vinacea – Taubenhalsamazone). Unter den Reptilien finden wir: Schlangen, wie z. B. die Klapperschlange (Cascavel) und die Urutu (Bothrops alternantus), sowie Leguane, wie zum Beispiel den Teju (Tupinambis rufescens – Rote Teju).

nach obenDas Klima

Es ist subtropisch und präsentiert unterschiedliche Jahreszeiten, mit Regen zwischen Dezember und März – starken Frost zwischen Juni bis September, die Temperaturen können dann leicht auf 0oC und darunter fallen! Im Januar, dem wärmsten Monat in diesem Gebiet, liegt die Temperatur zwischen 20oC und 22oC. Nebel ist zu jeder Jahreszeit zu erwarten – innerhalb von Minuten kann aufkommender Nebel die gesamte Landschaft bedecken – ein Phänomen, das als “Viração“ bekannt ist. Das Gebiet präsentiert eine der höchsten jährlichen Niederschlagsmengen im Vergleich mit dem übrigen Süden – zwischen 1.500mm und 2.250mm.

nach obenSehenswürdigkeiten

Cascata Véu de Noiva
Es scheint so als ob jeder zweite Wasserfall in Brasilien “Brautschleier“ genannt wird, so auch dieser – gebildet wird er vom Bach “Arroio Preá“, und der wunderschöne Fall befindet sich in der Nähe des Aussichtspunktes “Mirante do Cotovelo“ – man kann ihn vom Weg “Trilha do Vértice“ einsehen.

Trilha do Cotovelo
Ein natürlicher Aussichtspfad oberhalb entlang des Canyons Itaimbezinho. Er erlaubt eine herrliche Sicht über den gesamten oberen Teil des Parks und kann nur mit einem lokalen Guide begangen werden.

Trilha do Vértice
Dieser Pfad führt ebenfalls entlang der oberen Kante des Itaimbezinho und hat eine Länge von 1,4km. Seine Begehung ist leicht und einfach, er ist gut beschildert bis zu dem Punkt, an dem man die Wasserfälle “Andorinhas“ und “Véu dsa Noiva“ sehen kann.

Trilha Rio do Boi
Dieser Weg befindet sich im unteren Teil des Canyons Itaimbezinho, mit einer Länge von zirka 8km – hier ist das Wandern schwierig und dauert deshalb zirka 7 Stunden! Man wandert entlang des Flusses gleichen Namens, und an verschiedenen Stellen ist es notwendig, diesen Fluss zu überqueren – mit Wasser bis zu den Knien!

Cachoeiras do Venâncio
Diese Wasserfälle werden vom Rio Camisas gebildet – dieser Fluss präsentiert eine Serie von kristallinen Fällen, die in Katarakte übergehen, umgeben von üppigem Galeriewald – mit Araukarien und Vegetation der Campos. Ein wunderbarer Platz zum Baden. Er befindet sich im Munizip von Jaquirana, 23km vom Zentrum in Cambará do Sul.

Cascata dos Andorinhas
Ein Wasserfall, der von einem riesigen Wasservolumen gebildet wird, welches der Rio Perdiz heranträgt – es stürzt von einem Felsen des Canyons Itaimbezinho herab. Man kann den Fall vom “Trilha do Vértice“ oder vom “Mirante do Cotovelo“ einsehen.

nach obenEmpfehlungen für Besucher:

  • Informieren Sie sich vor einem Besuch über das zu erwartende Wetter und kommen Sie entsprechend bekleidet hierher – dazu gehört auch ein Kälteschutz, selbst im Sommer!
  • Wegen der unterschiedlichen Höhenlagen hat das Städtchen Cambará do Sul eine um 5oC niedrigere Temperatur als Praia Grande!
  • Im Sommer hat man die beste Sicht auf die Landschaft während des Morgens – am Nachmittag treffen die warmen Luftmassen der Ebene auf die kalten der Höhe und fördern die Wolkenbildung.
  • Versichern Sie sich, dass Sie nicht in gesperrte Areale eindringen, und unterrichten Sie Ihre Familie davon, wo Sie hingehen und wann Sie zurück sein werden!
  • Falls Sie keine Klettererfahrung haben, unternehmen Sie bitte keine Herumkletterei in den Canyons ohne Guide oder entsprechender Sicherheitsausrüstung!
  • Lassen Sie bitte weder auf den Trails noch in den Canyons irgendwelche Spuren Ihres Besuchs zurück: Schreiben oder gravieren Sie nichts auf Bäume oder Steine, zerbrechen Sie nichts, töten Sie nichts, sammeln Sie nichts, verschmutzen Sie nichts und vergraben Sie stets menschliche Exkremente.
  • Die einzelnen Wege dürfen nur unter Begleitung von registrierten Führern begangen werden!
  • Denken Sie daran: Der Park ist in seinem Gesamt ein Schutzgebiet, deshalb sammeln Sie bitte allen von Ihnen produzierten Abfall wieder ein und nehmen Sie ihn mit zurück!!
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