Während WM-Maskottchen Fuleco zum Star wird, ist das Kugelgürteltier weiterhin bedroht

10505912_10203222472735575_399353669_oWährend sich das WM-Maskottchen Fuleco bei Fußballfans und Touristen großer Beliebtheit erfreut, fristet sein Pendant, das Dreibinden-Gürteltier oder Kugelgürteltier in der Natur ein eher trauriges Dasein. Bis Ende des Jahres soll es angesichts seiner zurückgehenden Bestände nach der Internationalen Roten Liste der gefährdeten Tierarten von bisher „stark gefährdet“ als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft werden. Von der FIFA wird zwar mit dem Fuleco geworben, davon profitieren kann das Tier bisher aber nicht.

Im Januar 2012 hat die Nichtregierungsorganisation „Associação Caatinga“ das Kugel-Gürteltier (Tolypeutes tricinctus) als WM-Maskottchen vorgeschlagen. Wenig später war das Fuleco geboren. Die Naturschützer hofften, dass mit ihm auf das bedrohte Tier, das in Brasilien „Tatu-Bola“ genannt wird, aufmerksam gemacht wird, und sie erhofften sich finanzielle Mittel vom Fußballverband, um Studien und Schutzmaßnahmen voranzubringen.

Das ist jedoch nicht geschehen. Touristen posieren zwar mit dem Fuleco am Strand der Copacabana zum Foto und in den FIFA-Läden werden Kappen, Plüschtiere und Schlüsselanhänger von ihm verkauft. Allerdings wird dabei nicht darauf hingewiesen, dass das Kugel-Gürteltier in seinem Bestand erheblich bedroht ist. Bisher leer ging auch die NGO aus, die ein ehrgeiziges Projekt, das über zehn Jahre laufen soll, zum Schutz des Tieres erarbeitet hat. Dieses zu unterstützen, indem von jedem verkauften Fuleco-Plüschtier ein Dollar an die NGO geht, wurde von der FIFA abgelehnt. Nicht einverstanden war ihrerseits die NGO mit dem Angebot des Verbandes von 300.000 Dollar. Sie fordert 15 Prozent der Projektsumme, was 1,4 Millionen Dollar entspricht.

Noch hat die Umweltorganisation jedoch nicht aufgegeben und versucht weiter zu verhandeln. Gleichzeitig will sie mit anderen Aktionen auf das Biom Caatinga und das Gürteltier aufmerksam machen. Immerhin hat einer der WM-Sponsoren bereits Hilfe zugesagt. Unterstützung gab es ebenso von der Deutschen Ingrid Schwamborn. Sie hat das deutsch-portugiesische Wörterbuch „Futebol com Tatu-Bola – Fussball mit Tatu-Bola“ herausgegeben, in dem auch das Kugelgürteltier vorgestellt wird.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Dietmar Lang / IAP Photo

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