Brasiliens Abwehr kann auch torgefährlich werden

Nicht nur der Sturm der Seleção birgt für den Gegner die Gefahr einer Niederlage, auch die Defensivabteilung wagt sich ein ums andere Mal in den gegnerischen Strafraum und kann dabei extrem gefährlich werden. Zuletzt sorgte der Innenverteidiger Juan im Achtelfinale gegen Chile für den nötigen Torjubel beim fünffachen Weltmeister.

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Der rechte Außenverteidiger Maicon hat bei der laufenden Weltmeisterschaft in Südafrika bereits ein Tor erzielt. Der Innenverteidiger Juan ebenfalls. Abwehrchef und Teamkapitän Lúcio war nahe daran und wurde in letzter Sekunde gefoult, bekam den Strafstoß vom Unparteiischen jedoch nicht zugesprochen. Auch der defensive Mittelfeldspieler Gilberto Silva hat sich schon aus der Distanz versucht und prüfte dabei so manchen gegnerischen Keeper. Neben guten Leistungen im Abwehren der gegnerischen Angriffsbemühungen machen die brasilianischen Verteidiger regelmäßig auch ganz offensiv auf sich aufmerksam.

Sei es im Moment der Verteidigung oder des Angriffs, Brasiliens Abwehrkräfte haben bei der diesjährigen WM-Endrunde bereits bewiesen, dass sie zu den Besten der Welt gehören. Auch die FIFA-Statistik bestätigt, dass die entsprechenden Spieler sich stets intensiv am Match beteiligen. Gerade bei der Anzahl Pässe gehört die Seleção zu den Engagiertesten des Turniers.

Damit man ein Gefühl dafür bekommt, hat das BrasilienPortal einmal nachgeforscht. In der Liste der brasilianischen Spieler mit dem meisten Ballkontakten haben sechs Defensivkräfte die Nase vorn. Maicon führt nicht sonderlich überraschend mit insgesamt 290 Pässen, gefolgt von Gilberto Silva mit 276. Auf Rang 3 kommt Michel Bastos (270) vor Felipe Melo (222), Juan (221) und Lúcio (201). Der erste Angreifer auf der Liste ist Robinho und vereint lediglich 156 Pässe auf sich.

„Als Mannschaft haben wir (bislang) eine gute Arbeit geleistet. Aber wir müssen weiterdenken. Es ist wichtig, dass wir unsere Stärken besser nutzen, wie die Geschwindigkeit oder die Konter“ erläutert Kapitän Lúcio. Auch der mehr als erfahrene Gilberto Silva ist äusserst zufrieden. Nur zwei Tore musste die Seleção in vier Spielen einstecken. Allerdings müssten die gegnerischen Flügelstürmer mehr beachtet und das Zusammenspiel optimiert werden. „Jeder hat seine Eigenart zu spielen, wichtig aber ist, dass die Seleção zu einer eigenen Spielnorm findet, unabhängig wer dann das Feld betritt“ erklärt die Nummer 8 im Kader von Trainer Dunga.

Die nächste Herausforderung steht diesbezüglich schon kurz bevor. Am kommenden Freitag trifft der Rekordweltmeister in seinem fünften WM-Viertelfinale in Folge auf die Niederlande. Wer dieses mit Hochspannung erwartete Match für sich entscheidet, den erwartet im Halbfinale der Gewinner des Spiels zwischen Uruguay und Ghana.

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AutorIn: Dietmar Lang · Bildquelle: CBF

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