Favoritenschreck USA beendet spanische Siegesserie

Bloemfontein, 24. Juni 2009

Die USA haben beim Konföderationen-Pokal in Südafrika am Mittwoch für eine weitere Sensation gesorgt. Das Team rund um Spielmacher Landon Donovan bezwang im ersten Halbfinale Turnierfavorit Spanien überraschend mit 2:0 (1:0) und zieht damit ins Finale ein. Gegner ist der Sieger aus der Partie zwischen Brasilien und Südafrika, die am Donnerstag ausgetragen wird.

Nachdem die US-Boys durch ein überraschend hohes 3:0 gegen Ägypten am Ende der Gruppenphase bereits Italien aufgrund des besseren Torverhältnisses aus dem Turnier ausscheiden liessen, gelang ihnen nun gegen den amtierenden Europameister die zweite Demontage eines Favoriten. Für die Iberen hingegen fand die nicht enden wollende Siegesserie einen unrühmlichen Abschluss. Spanien hatte bis dato 15 Siege hintereinander eingefahren und seit insgesamt 35 Spielen nicht mehr verloren. Der Einzug ins Finale war daher eigentlich vorprogrammiert.

Doch so einfach wollten es die USA ihren favorisierten Gegnern nicht machen. Schon zu Beginn startete der Aussenseiter couragiert und erarbeitete sich bereits in der 4. Minute eine erste gute Chance. Und in der 7. und 9. Minute hatten die „Stars and Stripes“ erneut gleich zweimal den Führungstreffer auf dem Fuss. Spanien fand sich schnell in der Defensive wieder und benötigte gut und gerne 20 Minuten, um im mit rund 35.000 Zuschauern besetzten Free State Stadium von Bloemfontein wirklich ins Spiel zu kommen. Und gerade als der so hoch gelobte Sturm der „Furia Roja“ dem US-Tor immer näher kam, passierte das Unfassbare.

Jozy Altidore spielte sich nach einem Steilpass von Dempsey an der Strafraumgrenze frei, liess den spanischen Verteidiger Capdevilla einfach stehen und drosch das Leder aus gut 16 Metern aufs Tor. Keeper Casillas kam zwar noch an den Ball, konnte ihn jedoch nicht richtig ablenken, so dass er knapp am linken Pfosten vorbei ins Netz knallte – 1:0 für die USA in der 27. Minute. Danach taute Spanien nun endgültig auf und es begann ein Spiel auf ein Tor. Die Chancen für die Iberen häuften sich, doch US-Keeper Howard konnte immer wieder die Angriffe von Villa und Torres parieren.

Nach dem Halbzeitpfiff änderte sich so gut wie nichts. Spanien drückte den Ball immer wieder in Richtung US-Tor, die Nordamerikameister kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Je länger das Spiel dauerte, so defensiver wurde die USA und so planloser agierte Spanien gegen das amerikanische Abwehr-Bollwerk. Ganz anders die US-Kicker: ihre erste und eigentlich einzige Chance in der zweiten Halbzeit verwandelten sie zum 2:0 Endstand. Nach einem Pass von Donovan in den Strafraum konnte Piqué den Ball nur abfälschen, Sergio Ramos stoppte den kullernden Ball ohne Clint Dempsey hinter sich zu bemerken, der wiederum blitzschnell handelte und die Kugel zum zweiten Tor des Tages einschoss (74.).

Die Europameister versuchten nun alles, leisteten sich aber immer mehr Fehlpässe. Auch an der Schussgenauigkeit haperte es mittlerweile ziemlich. Ein Tor sollte daher nicht mehr fallen, auch weil sich alle US-Kicker engagiert in jeden Ball warfen, der Richtung Gehäuse flog. Drei Minuten vor Schluss sah dann Michael Bradley nach einem übertriebenen  Zweikampfeinsatz noch die Rote Karte – eine zu harte Entscheidung, die ihn allerdings nun das Finale auf der Bank verbringen lässt.

Dietmar Lang für BrasilienPortal

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AutorIn: Dietmar Lang

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