Starkes Ägypten stürzt Weltmeister Italien mit 1:0

Johannesburg, 18. Juni 2009

Weltmeister Italien hat überraschend sein zweites Gruppenspiel gegen Ägypten verloren. Der Afrikameister setzte sich in einem spannenden und kurzweiligen Spiel mit vielen Torchancen am Ende mit 1:0 durch. Torschütze des Tages ist Humos, der in der 40. Minute einen Eckball per Kopf unhaltbar im italienischen Kasten versenkte. Italien trifft am Sonntagabend auf Brasilien und muss um den Einzug ins Halbfinale zittern, Ägypten kann im letzten Spiel gegen die USA hoch motiviert aufspielen.

Die “Azzurri“ starteten wie bereits gegen die USA zunächst äusserst verhalten und liessen der sehr defensiv aufgestellten ägyptischen Elf einigen Raum zum Spielaufbau. Doch da die “Pharaonen“ mit ihrem 1-Mann-Sturm kaum torgefährlich werden konnten, wurde das Spiel hauptsächlich im Mittelfeld ausgetragen. Italien überzeugte nur durch einige wenige Distanzschüsse, die entweder von Torhüter Essam El Hadary pariert wurden oder am Tor vorbeiflogen.

Besser war die Chancenauswertung auf Seite Ägyptens. Die erste grosse Möglichkeit brachte gleich den Führungstreffer und somit den späteren Sieg. Nach einer Ecke von Aboutreika hatte Humos jede Menge Platz im Strafraum und köpfte unhaltbar aus 8 Metern gegen den Innenpfosten. Der italienische Schlussmann Buffon konnte nur noch zusehen, wie das Leder über die Torlinie zischte (40.).

In den zweiten 45 Minuten versuchte nun Italien das Heft in die Hand zu nehmen, doch Ägypten dachte gar nicht daran, sich zu verstecken. Weiterhin agierten die Nordafrikaner äusserst aktiv und überzeugten durchaus auch im Aufbauspiel. Der Ball wurde längstmöglich in den eigenen Reihen gehalten, was Minute um Minute verstreichen liess. Italien fehlte zu diesem Zeitpunkt absolut ein klares Konzept. Durch die Einwechselung von Luca Toni kam dann zwar noch einmal Bewegung ins Spiel, aber nun kam die Stunde des Essam El Hadary. Immer wieder bewahrte der ägyptische Keeper sein Team durch Glanzparaden vor dem drohenden Ausgleich einer stetig stürmenden italienischen Mannschaft.

Am Ende halfen der Lippi-Elf auch keine 5 Minuten Nachspielzeit, um das Spiel wie gegen die USA noch einmal zu drehen. Auch dort war Italien zunächst in Rückstand geraten, hatte am Ende jedoch mit 3:1 klar die Nase vorn. Der Jubel auf Seiten Ägyptens war nach dem Schlusspfiff natürlich unbeschreiblich, steht doch die Tür zum Halbfinale wieder ganz weit offen. Italien hingegen steht massiv unter Zugzwang, was auf ein spannendes und offenes Spiel gegen Brasilien hoffen lässt.

Dietmar Lang für BrasilienPortal

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AutorIn: Dietmar Lang

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