Confed-Cup beginnt farbenfroh aber torlos

Johannesburg, 14. Juni 2009

Der Konföderationen-Pokal ist in Südafrika nach einer farbenfrohen Eröffnungszeremonie torlos gestartet. Im ersten der insgesamt 16 Spiele trafen in Johannesburg Gastgeber Südafrika und der Irak in der Gruppe A aufeinander. Irak ist als Asienmeister qualifiziert, Südafrika ist als Austragungsort der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr automatisch mit dabei. Überzeugen konnte keine der beiden Mannschaften, obwohl zumindest in der Endphase die Hausherren die besseren Möglichkeiten hatten. Nach dem 0:0 unentschieden wurden die Mannschaften dann auch mit Pfiffen in die Kabine begleitet.

Zuvor hatte Fifa-Präsident Joseph Blatter zusammen mit dem südafrikanischen Staatspräsidenten Jacob Zuma die Mini-WM offiziell eröffnet. Blatter bedankte sich bei den „Brüdern und Schwestern in Afrika“  und  versicherte, dass der Fussball dem südafrikanischen Volk „vertraue“. „Es ist ein grosser Tag für Afrika und für Südafrika“, erklärte dann auch Staatspräsident Jacob Zuma unter dem Jubel der knapp 49.000 Zuschauer im nicht ganz voll besetzten Ellis Park – Stadion.

Der Confed-Cup ist die grosse Generalprobe für die WM im kommenden Jahr, viel gibt es noch zu tun bis zum Anpfiff des grössten Fussballturniers der Welt, welches erstmalig auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen wird. Viele Vorbehalte gibt es in Bezug auf Organisation und Sicherheit, in dem lange von Arpartheit gebeutelten Land sind Armut, Kriminalität und Aids weiterhin an der Tagesordnung. Und wie so oft, werden die farbenfrohen Spiele auf dem Bildschirm über die wahren Probleme im Land hinwegtäuschen.

Die südafrikanischen Fans im Stadion zeigten jedoch, dass Fussball auch im am südlichsten Zipfel des Kontinents eine gewichtige Rolle spielt. Euphorisch begleiteten die Zuschauer die ersten Spielzüge ihres Teams, welches jedoch zunächst äussert zurückhaltend agierte. Auch der Irak hatte beschlossen, erst einmal abzuwarten und lauerte auf Konterchancen. So dümpelten die Minuten dahin und ausser ein paar unnötig harten Fouls gab es kaum etwas zu sehen.

Der uruguayische Unparteiische griff jedoch schon von Anfang an hart durch. Nach 70 Sekunden zückte er zum ersten Mal gelb, insgesamt verteilte er die Karte jedoch nur dreimal im Verlauf des Spiels. Grösste Chance in der von Fehlern im Spielaufbau und Ungenauigkeiten bei den Pässen bestimmten Partie hatten jedoch die vom Brasilianer Joel Santana trainierten Gastgeber in der Schlussphase. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Schlagabtausch zur offener, aber nicht unbedingt gefährlicher.

Als tragischer Held der Partie darf zudem der Südafrikaner Parker gesehen werden, der sechs Minuten vor Spielende ein Tor für sein Team verhinderte und damit drei wichtige Punkte verschenkte. Sein Mitspieler Kagisho Dikgacoi hatte zuvor auf das bereits leere Tor geköpft, nach dem der irakische Keeper eine Flanke nicht erreichte, doch der Ball traf genau den Rücken des herbeigeeilten Parker. Und bevor dieser sich den Ball rund 1 Meter vor der Torlinie wieder angeln konnte, konnte ein irakischer Abwehrspieler in letzter Sekunde doch noch klären.

Auf beide Mannschaften warten in den kommenden Tagen noch Neuseeland und Spanien, die am Sonntagabend aufeinander treffen. Nur zwei der vier Mannschaften in den beiden Gruppen qualifizieren sich direkt für das Halbfinale. Für die anderen vier Mannschaften ist das Turnier automatisch nach der Gruppenphase vorbei.

Dietmar Lang für BrasilienPortal

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AutorIn: Dietmar Lang

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