Schweizerin kämpft bei Rio+20 um die Rechte für „Mutter Erde“

Rio de Janeiro, 17. Juni 2012 Doris Ragettli aus der Schweiz ist mit einem ehrgeizigen Ziel nach Rio de Janeiro gekommen: im Rahmen der UN-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20 will sie nicht nur über die Zukunft des Planeten diskutieren sondern zugleich auch Unterschriften zum Schutz von „Mutter Erde“ sammeln. Diese sollen dann durch Jugendliche der UN-Vollversammlung übergeben werden.

Erste Station ihres Engagements in Rio de Janeiro war der im Vorfeld durchgeführte Jugendgipfel. Dort verriet sie dem BrasilienPortal, dass sie die von ihr mitgegründete Organisation „Rights of Mother Earth“ in den kommenden Monaten weltweit insgesamt 1 Million Unterschriften sammeln will. Über 100.000 Menschen aus 110 Ländern hätten bereits jetzt die Online-Petition unterzeichnet. Sie zeigte sich überzeigt, dass bei der Rio+20 Konferenz noch einige weitere hinzukommen würden. Jede einzelne Stimme würde dabei helfen, um irgendwann die Rechte der Natur in den Verfassungen der Länder zu verankern.

„Nachhaltigkeit heißt für mich, das Wohlbefinden der Natur zu gewährleisten“, so die Aktivistin. Der Gesetzesentwurf, mit dem genau dies erreicht werden soll, wurde unter Mitarbeit von bolivianischen Indigenen an der Umweltkonferenz von Cochabamba erarbeitet, einem Alternativgipfel, in dem Vertreter von sozialen Bewegungen 2010 eine Erklärung zum Klimawandel und den Auswirkungen auf die Natur verabschiedeten.

Die engagierte Schweizerin ist bereits seit Jahrzehnten als Umweltaktivistin an internationalen Verhandlungen beteiligt: während des Erdgipfels im Jahr 92 übte sie Beratungstätigkeiten im Rahmen der Veranstaltung aus. Und bei der jetzigen Konferenz ist sie sogar als Delegierte direkt an den Verhandlung rund um das Abschlußdokument beteiligt.

Das Engagement der Jugendlichen rund um Rio+20 findet sie beeindruckend. „Es ist sehr hoffnungsvoll, welche Ideen heute die jungen Leute haben“, so Ragettli. Doris ist zudem zuversichtlich, in den kommenden Jahren die Rechte der Natur weltweit gesetzlich zu verankern. Dabei will sie die vermutlich größte Konferenz in der Geschichte der Vereinten Nationen nutzen, um die Kampagne von „Rights of Mother Earth“ einer noch breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.

Die UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung findet vom 13. bis 22. Juni genau 20 Jahren nach dem Erdgipfel (Eco 92) abermals in Rio de Janeiro statt. Delegierte aus fast allen UN-Mitgliedsstaaten diskutieren dabei über Lösungswege für eine nachhaltige Entwicklung. Ein in diesem Rahmen ausgearbeitetes Abschlußdokument soll dann vom 20. bis 22. Juni im Beisein der Staats- und Regierungschefs von über 115 Ländern verabschiedet werden.

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AutorIn: Sarah Hommel · Bildquelle: Luiz Ferreira / IAPF

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