Paralympischer Besucherrekord schlägt Olympiade

Vor Beginn der Paralympics haben viele leere Stadien prophezeit. Gekommen ist es allerdings völlig anders. Am ersten Wochenende der paralympischen Sommerspiele ist im “Parque Olímpico“ ein Besucherrekord von knapp 330.000 verzeichnet worden.

Foto: Fernando Frazão/Agência Brasil
Foto: Fernando Frazão/Agência Brasil

Der ist um 14.000 höher gelegen als während der Spitze der olympischen Spiele. Auch in den Stadien zeigt sich das Publikum anders, statt Buhrufen und Pfiffen gibt es Applaus für jeden.

Der Sprecher des Internationalen Paralympic-Komitee Graig Spencer ist begeistert. Könnte er, würde er den Brasilianern eine Goldmedaille verleihen, soll er angesichts der ausgezeichneten Atmosphäre gesagt haben.

Das Publikum hat sich geändert. Zu sehen sind jetzt weniger internationale Gäste und dafür mehr Familien mit Kindern. Eine Rolle spielen dabei die gesunkenen Preise. Das gilt sowohl für die Eintrittskarten, die jetzt nur noch 10 Reais (umgerechnet derzeit etwa 2,80 Euro) kosten, als auch die Unterkünfte.

Selbst viele Schulen Rio de Janeiros nutzen die Möglichkeit, für eine Exkursion mit ihren Klassen zu den Wettkämpfen der paralympischen Spiele. Während diese die Gelegenheit unter der Woche nutzen, treffen sich die Familien an Samstagen und Sonntagen auf dem olympischen Gelände.

Laut dem Sprecher des Komitees Rio 2016, Mario Andrada, sind bisher 1,8 Millionen Eintrittskarten verkauft worden. Allein am vergangenen Wochenende sind es 90.000 Tickets gewesen. Entsprechend gefüllt waren Stadien und Anlagen. Etwa 170.000 Männer, Frauen und Kinder sind es am Samstag gewesen und 160.000 am Sonntag. Geschlagen worden ist damit der Besucherrekord der olympischen Spiele.

Anders als bei diesen sind jetzt auch lautstarke Buhrufe und Pfeifkonzerte verstummt. Auch wenn es den meisten Brasilianern nicht leicht fällt, nicht lautstark mit ihren Athleten mitzufiebern, ist es beim Fußball der blinden Athleten mucksmäuschenstill, außer wenn ein Tor fällt. Dann gibt es Applaus, egal, von wem das Tor geschossen worden ist.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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