Rio 2016: „Spirale des Lebens“ zieht täglich tausende Neugierige an

Foto: Rio2016/Alex-Ferro
Foto: Rio2016/Alex-Ferro
Unaufhörlich dreht sich die das olympische Feuer umgebende, magische Spirale im Wind und zieht damit täglich tausende Menschen in ihren Bann. Mit seiner Skulptur für das olympische Feuer hat der amerikanische Künstler Anthony Howe für einen neuen Selfie-Point im Zentrum Rio de Janeiros gezeugt. Dort brennt das Feuer inmitten eines Wasserspiegels.

Anthony Howe ist weltweit für seine metallenen Strukturen bekannt, die auf kinetischer Energie basieren. Die Skulptur vor der Ende des 18. Jahrhunderts erbauten Igreja Candelária hat es innerhalb kürzester Zeit wohl zur größten Berühmtheit unter seinen Werken geschafft.

Schon als das olympische Feuer kurz nach Mitternacht nach der Eröffnungszeremonie im Maracanã-Stadion auf dem Platz Esplanada da Candelária angekommen ist, hat es Menschenmassen angezogen. Dem 14-jährigen Jorge Gomes war die Ehre zuteil geworden, mit der Fackel das Becken vor der Metallspirale zu entzünden. Zitternd und stolz hat er seine Aufgabe gemeistert.

Der Teenager steht stellvertretend für die nächste Sportlergeneration und trainiert im Vila Olímpica da Mangueira. Diese ist von der Sambaschule Estação Primeira de Mangueira 1987 ins Leben gerufen worden, um mit Hilfe des Sportes den Bewohnern der Favela Selbstvertrauen zu geben und ihnen zu Perspektiven zu verhelfen.

Ein wichtiger Bestandteil der Einrichtung sind dabei ebenso soziale Programme. Sie richtet sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch behinderte Menschen, Erwachsene und Senioren.

Etliche von ihnen waren in der Nacht von Freitag auf Samstag dabei, als “ihr“ Jorge das Feuer entzündet hat. Seitdem stehen es und die spiralenartige Skulptur im Rampenlicht der Bewohner Rio de Janeiros und auch der Touristen.

Tausende Menschen sind es, die sich täglich mit der Skulptur im Hintergrund fotografieren. Der beliebteste “Klick“ ist der, bei dem die Illusion erzeugt wird, dass die Protagonisten das Becken mit dem Feuer und die Skulptur in der Hand halten.

Aber nicht jeder kommt, um ein Foto zu machen. So mancher Neugierige bestaunt die sich unaufhörlich drehende Spirale mit ihren metallenen Spiegelblättchen, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, wie sie sich bewegt. Der meditative Effekt ist garantiert.

Anthony Howe selbst hat laut dem Portal „Rio 2016“ gesagt, dass er mit ihr einen Moment des Friedens und der Anmut vermitteln wolle. Das ungewöhnliche Windrad, in dem sich die Flammen des Feuers widerspiegeln erscheint aber auch wie eine energiegeladene Sonne, repräsentiert das Leben und verbreitet die Botschaft zum Schutz des Klimas.

So lauten zumindest einige der Erklärungsversuche derjenigen, die sich längst in die Skulptur Rio 2016 verliebt haben.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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