Auftakt der Karnevalsparaden 2017 in São Paulo

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Mit farbenprächtigen Alegorien und jeder Menge Phantasie ist in der Nacht vom Freitag (24.) zum Samstag (25.) im Sambódromo von Anhembi der Auftakt der Karnevalsparaden in São Paulo gegeben worden.

Den Auftakt hat der Vize-Champion der Aufsteigergruppe 2016, Tom Maior, gegeben. Sie hatten allerdings mit bangen Minuten zu kämpfen, weil es Probleme mit einem der Wagen gab. Um auf die richtige Spur zu kommen, musste dieser viermal den Rückwärtsgang einlegen und hat dabei eine der Begrenzungslinien überfahren.

Abgesehen von den Anfangsschwierigkeiten präsentierte sich der Aufsteiger jedoch glänzend. Tom Maior hat den Nordosten Brasiliens mit seiner Kultur, seiner Landschaft und seinen Menschen auf die Avenida des Sambodroms von Anhembi gebracht. Geehrt wurde damit ebenso die Sängerin Elba Ramalho. Sie wurde auf einer Bahre tanzend von einem dutzend Männern getragen.

Mocidade Alegre hat sich selbst und die Geschichte der Eliteschule in den Mittelpunkt gestellt und mit viel Gold, Luxus und herausragenden, alegorischen Wagen das 50-jährige Bestehen der Sambaschule gefeiert. Als dritte Alegorie fungierte ein gigantischer Phönix. Er stand für einige der schwierigen Momente, die die Vereinigung durchlebt hat, wie den Brand der Halle im Jahr 2012. Ob der mitgeführte Triumphbogen als Zeichen für den möglicherweise bevorstehenden Titel gesehen werden kann, ist zwar offen. Die Eliteschule hat aber mit ihren 3.500 Komponenten (Mitwirkenden), fünf alegorischen Wagen und ihrem Samba das Publikum mitgerissen und mit Harmonie überzeugt.

Unidas da Vila Maria ist die erste Sambaschule, der von der katholischen Kirche die Zustimmung für die Verwendung eines religiösen Symbols erteilt worden ist. Im Mittelpunkt stand die Schutzpatronin Brasiliens, Unsere Liebe Frau von Aparecida. Unter anderem ist sie von den traditionellen Baianas verkörpert worden. Eindrucksvoll dargestellt wurde ebenso die Legende vom Fund der kleiinen Statue der heiligen Frau.

Afrika, die Wiege der Menschheit und ebenso die Brüderlichkeit und der Glaube sind vom Vize-Champion der Elitegruppe 2016, Acadêmicos do Tatuapé, phantasievoll und farbenrprächtig dargestellt worden. Kurz vor Beendigung der Parade gab es noch eine Überraschung.15 Sekunden lang gab es keinen Ton von der Percussiongruppe. Stattdessen haben die 3.200 Mitwirkenden zur Begeisterung des Publikums einstimmig gesungen.

Gaviões da Fiel hat die vielen Menschen geehrt, mit deren Hilfe São Paulo erbaut wurde. Vor allem den aus dem Nordosten Brasiliens in die Metropole immigrierten Menschen hat sie einen breiten Raum eingeräumt. Auf dem dritten alegorischen Wagen waren dabei 100 Teilnehmer in Camouflage versteckt, die sich dann in die Ausweise der Immigranten verwandelt haben.

Die ihr zur Verfügung stehende Zeit von einer Stunde und fünf Minuten hat Acadêmicos do Tucuruvi voll ausgenutzt. Erst in allerletzter Sekunde ist der letzte Wagen über die Linie gefahren, konnte das Tor hinter den tanzenden Paradeteilnehmern geschlossen werden, ohne dass die Sambaschule mit Punktabzügen rechnen muss. Mit einer Gruppe von Street-Dancern, Akrobaten, Graffiti und Motorradfahrern in einem Globus hat Acadêmicos do Tucuruvi wie die Kunst entstanden ist und wie sie die großen Städte eingenommen hat.

Schon bei Tageslicht hat Águia de Ouro mit 3.000 Komponenten und 20 Alas die Liebe zwischen Mensch und Tier auf die Avenida gebracht. Nicht nur die Liebe zum Haustier und zum Hund standen im Mittelpunkt. Auch Kritik wurde dargestellt, in Form eines alegorischen Wagens als Zirkus. Der hat zunächst die Käfighaltung von Zirkustieren angeprangert und dann die Alternative dazu vorgestellt, statt Elefanten, Pferde und Tiger auf Akrobaten zu setzen. Beeindruckt hat die Eliteschule ebenso mit ihrer Arche Noah.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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