Acadêmicos do Salgueiro zeigt Oper des Malandros

Als zweite Sambaschule der Elitegruppe hat am Montag (9.) Acadêmicos do Salgueiro die Avenida Marquês de Sapucaí betreten. Auch wenn sie technische Probleme mit zwei der allegorischen Wagen gehabt hat, ist sie nach ihrer humorvollen und mitreißenden Präsentation dennoch mit den Rufen ”É campeã, é campeã” (Sie ist Champion, sie ist Champion) verabschiedet worden.

Gezeigt hat der Vize-Champion von 2014 und 2015 ein buntes Potpourri über den ”Malandro“. Eine Figur, die mit ”Ganove“ oder ”Gauner“ übersetzt wird. Hinter einem ”Malandro“ verbirgt sich aber mehr, wie auch Acadêmicos do Salgueiro bei ihrer Parade im Sambódromo Rio de Janeiros gezeigt haben. Sie haben dabei mit sechs allegorischen Wagen, zwei szenischen Elementen und 3.800 auf 31 alas (Themengruppen) aufgeteilten Komponenten aufgewartet.

Die Frontkommission brachte eine Mischung aus der afrikanischen Gottheit Exú, Malandros und Königinnen der Nacht. Während der Präsentation sind haben die Tänzerinnen dabei ihre gigantischen Röcke verlassen, die alleine weiter gekreist sind. Die Röcke waren zudem mit LED-Bildschirmen ausgestattet, auf denen Bilder von Flammen erschienen sind.

Der ”Abre-alas“, mit dem die Themengruppen eingeleitet werden, hat den Stadtteil Cinelândia gezeigt, das Teatro Municipal Rio de Janeiros und den Springbrunnen des Praça Mahatma Ghandi. Auf ihm haben Penner, Polizisten, Prostituierte, Blumenverkäufer, Malandros und andere Figuren der Nacht getanzt.

Der zweite allegorische Wagen hat die Favela ”Morro da Babilônia” in einen hängenden Garten verwandelt, der sich obendrein mit dem biblischen Babylon vermischt hat. Das Universum der Glücksspiele ist mit dem vierten Wagen dargestellt worden.

Auch die Skulptur ”Der Denker“, des französischen Künstlers Auguste Rodin war vertreten. Sie ist allerdings ein wenig ”vermalandriert“ worden. Die ”Baianas“ sind in Rot als Zigeunerinnen aufgetreten. In einer Themengruppe wurden Malandros gezeigt die Waren aus zweifelhafter Herkunft verhandeln.

Andere zeigten Sprichwörter wie ”Camarão que dorme a onda leva” (Krabben, die schlafen, werden von der Welle mitgerissen) oder ”Malandro é o cavalo marinho, que se finge de peixe para não puxar carroça” (Malandro ist das Seepferd, das sich als Fisch tarnt, um den Wagen nicht ziehen zu müssen).

Der letzte allegorische Wagen brachte die Botschaft des Friedens und das Appell an die Toleranz, in dem der Malandro neben einer resigen, weißen Taube erschienen ist.

Ein wenig Pech hatte die Sambaschule mit der Technik. Noch in der Konzentration, der Versammlung zur Aufstellung der Komponenten, hat einer wegen eines defekten Generators der allegorischen Wagen soviel Rauch von sich gegeben, dass die Feuerwehr zur Hilfe gerufen wurde. Bei einem anderen Wagen ist mitten auf der Avenida die Beleuchtung ausgefallen.

Der Enredo der Sambaschule wurde von der ”Opera dos malandros“ von Chico Buarque inspiriert und hat das Universum des Kabaretts auf die Avenida Marquês de Sapucaí gebracht, die Welt der Kneipen und der Menschen, die nachts auf den Straßen Rio de Janeiros anzutreffen sind. Mit dabei war ebenso ein 20 Meter langer Zeppelin, der an Seilen gezogen über die Avenida geschwebt ist und ”Geni“ begleitet hat, eine Figur aus der ”Opera do Malandro“.

Die Oper der Karnealesken Márcia und Renato Lage hat aber ebenso über die Glücksspiele erzählt, die in Brasilien als ”Jogos de azar“ (Pechspiele) bezeichnet werden. Zelebriert wurden zudem Symbolfiguren der ”Malandragem carioca“ wie Bezerra da Silva, Moreira da Silva und Dicró.

Acadêmicos de Salgueiro hat bereits neunmal die Eliteparaden gewonnen. Der letzte Titel liegt allerdings sieben Jahre zurück. Ob sie dieses Jahr tatsächlich, wie vom Publikum prophezeit als Sieger der Sambaparaden hervorgehen werden, ist offen. Durch die Probleme mit den beiden allegorischen Wagen ist mit Punktabzügen zu rechnen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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