Acadêmicos do Grande Rio bietet Streifzug durch die Geschichte der Hafenstadt Santos

Bei ihrer Parade im Sambódromo Rio de Janeiros hat Acadêmicos do Grande Rio die brasilianische Küsten- und Hafenstadt Santos geehrt. Sie ist als vierte Sambaschule der Elitegruppe in die Avenida Marquês Sapucaí eingezogen und hat mit 3.200 Komponenten, 34 alas (Themengruppen), sechs allegorischen Wagen und drei Dreifuß-Wagen einen Streifzug durch die Geschichte Brasiliens geboten.

”Fui no Itororó beber água, não achei. Mas achei a bela santos, e por ela me apaixonei” lautete das enredo (Ich war am Itororó, um Wasser zu trinken, habe es jedoch nicht gefunden. Gefunden habe ich aber die schöne Santos und in sie habe ich mich verliebt).

Santos ist nicht nur für seine Schönheit und wirtschaftliche Stärke bekannt. Es beherbergt auch gleichnamigen Fußballclub. Etliche Fußballstars sind dort gebildet worden, wie König Pelé und Crack Neymar. Beiden wurden bei der Darbietung der Sambaschule ein Platz eingeräumt. Allerdings musste sich Pelé aus gesundheitlichen Gründen vertreten lassen und Neymar wegen eines Spiels seines Fußballclubs Barcelona.

Auch wenn die Fußballstars nicht persönlich mitziehen konnten, mangelte es Acadêmicos do Grande Rio nicht an herausragenden Persönlichkeiten, wie Schauspielerinnen und Models, die in verschiedenen Funktionen mitwirkten.

Bei der Frontkommission war Fußballstar Pelé die Hauptfigur. Er wurde als Kind dargestellt, das mit dem Fußball Samba tanzte. Die Geschichte der Stadt wurde von mehreren alas (Themengruppen) erzählt. Sie repräsentierten die indigenen Völker, die einst dort lebten und ebenso den Gründer der Brás Cubas, der als Gesandter Portugals 1542 die Siedlung Santos gegründet hat. Auch die Korsaren versammelten sich auf der Avenida. Die englischen Piraten hatten einst versucht, Santos einzunehmen.

Der Einfluß Portugals, der noch heute in der Stadt zu sehen ist, wurde unter anderem durch die typischen weiß-blauen Fliesen dargestellt. Der zweite allegorische Wagen zeigte den 1763 in Santos geborenen José Bonifácio de Andrada e Silva. Der Naturalist und Poet ist durch sein Schriftstück ”Patriarca da Independência” (Patriarch der Unabhängigkeit) als Schlüsselfigur für die Unabhängigkeit Brasiliens angesehen wird.

Santos ist ebenso eine Stadt der Einwanderer. Den Imigranten wurde ein eigener ala gewidmet. Gezeigt wurden die Siedlungsgeschichte Santos und auch das öffentliche Transportsystem. Ein allegorischer Wagen widmete sich dem Kaffee, der in der Umgebung der Stadt angebaut wurde und über den Hafen von Santos in die Welt gelangt.

Angesprochen wurden mit der Allegorie auch die sensorischen Sinne. So wurde auf ihm Kaffee gebraut. Der wurde zwar nicht ans Publikum verteilt, sollte aber den Duft verströmen.

Neben dem Fußball steht Santos ebenso für andere Sportarten, die in den alas dargestellt wurden, wie Rennfahrer und Surfer. Für Neymar gab es einen goldenen Ball und als Delphine verkleidete Männer und Frauen symbolisierten den Santos Futebol Clube.

Die Percussion-Gruppe trat zudem im Trikot des Clubs auf und mit einem Mohikaner-Haarschnitt als Anspielung auf Neymars Haarmoden. Geehrt wurden nicht nur die Spieler. Ein ala widmete sich den Clubfans. Spieler des Clubs und Trainer Dorival Junior waren zudem auf einem der allegorischen Wagen vertreten.

Fußballikone Pelé wurde nicht nur mit der Frontkommission geehrt. Mehrere alas erzählten die Geschichte Edson Arantes do Nascimentos, wie Pelé mit bürgerlichen Namen heißt, verwiesen auf seine Teilnahme bei den Weltmeisterschaften, seine Siege und Titel, wie dem als Athlet des Jahrhunderts.

Nicht zu kurz kam auch die überschwengliche Natur, der Atlantische Regenwald, in den Santos eingebettet ist. Unter anderem bevölkerten dabei Orchideen, Schildkröten und Fische die Avenida.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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