Finanzkrise sorgt für Probleme bei Karnevalsblöcken Rio de Janeiros

Karneval da Rua_Alexandre Macieira RioturZwischen 300 und 500 “Blocos“ werden in wenigen Wochen wieder beim Straßenkarneval von Rio de Janeiro für Stimmung sorgen. Allerdings werden sie heuer von einem Problem geplagt. Die Wirtschaftskrise des Landes hat dazu geführt, dass etliche Sponsoren den Hahn zugedreht haben. Für viele der Blöcke ist auch kurz vor Karnevalsbeginn die Finanzierung noch nicht geklärt.

Hinter den “Blocos“ verbergen sich Gruppen von Karnevalsfans, die mit Musik, Umzügen und verschiedenen Darbietungen auf den Straßen und Plätzen Rio de Janeiros für Feststimmung sorgen. Sie decken vom Samba bis zum Rock die verschiedensten Musikrichtungen ab. Doch befinden sich einige von ihnen dieses Jahr in einem Dilemma. Während die Kosten gestiegen sind, finden sich immer weniger Unternehmen zum Sponsoring der Ausgaben.

Einige der Blöcke fordern längst mehr Unterstützung seitens der öffentlichen Hand. Doch auch Stadtverwaltung und Staat sind zum Sparen verdonnert. Als ein Ausweg gilt das “crowdfunding“, bei dem viele Menschen gemeinsam ein Projekt oder eine Idee finanzieren.

Der Bloco “Orquestra Voadora“ (Fliegendes Orchester) will über die kollektive Finanzierungsmethode 25.000 Reais (umgerechnet derzeit etwa 5.900 Euro) erringen. Die Kosten für Bühne, Musikanlage, Montage und Sicherheitsstrukturen werden jedoch auf über 50.000 Reais geschätzt. So wie ihm geht es mehreren Blöcken. Ans Aufgeben wird jedoch kaum gedacht.

Stattdessen wird nach kostensparenden Möglichkeiten gesucht. Laut der Präsidentin des Netzwerks der “Blocos Coreto“, Cristina Couri, werden nicht die Crowdfundings für viele Blöcke zur Regel, sondern auch das Sparen. “Dinossauros Nacional“ und “Brasília Amarela“ werden beispielsweise die gleiche Ton- und Bühnenanlage nutzen, um so ihre Kosten zu reduzieren.

Während die Blöcke um ihre Finanzierung kämpfen, steht schon jetzt fest, dass der Straßenkarneval auch dieses Jahr wieder Jung und Alt aus der ganzen Welt anziehen wird. 2015 hat er beinahe eine Million ausländische Touristen angezogen. Sie haben für einen Umsatz von 782 Millionen Dollar gesorgt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Alexandre Macieira | Riotur

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