Die Sambaschule Portela präsentiert einen rasanten Flug auf der Sapucaí, mit aufwendiger Parade

Der Adler des Eröffnungswagens verbeugte sich vor dem Publikum, das sich ausser Rand und Band gebärdete. Seit drei Jahrzehnten ohne Sieg, beendete die Sambaschule Portela ihre Parade unter den Jubelrufen “é campeã“ – das ist der Champion!

Und sie ist bereits Rios grösster Karnevals-Champion – mit 21 Titeln – die grosse “Portela“, die in diesem Jahr mit einer aufwendigen Parade ihre unangefochtene Position demonstrierte, mit einem Adler, der sich auf dem Eröffnungswagen vor dem Publikum verbeugte und Fallschirmspringern, die mitten auf der Avenida landeten und ihre Parade ankündigten.

Mit dem Thema des 450sten Geburtstag der Stadt Rio de Janeiro, präsentierte der Karnevalist Alexandre Louzada die “Cidade Maravilhosa“ in surrealistischem Stil – wie von Salvador Dali gemalt. Mit Tradition und viel Blau und Rot, ist die Schule aus dem Stadtteil Madureira, die im vergangenen Jahr auf dem Dritten Platz landete, diesmal wieder als eine der Favoriten des Kanevals 2015 im Gespräch.

Bevor sie in die Avenida einmarschierte, gab die Portela dem Publikum einen Vorgeschmack dessen, was kommen sollte. Vier Fallschirmspringer, beleuchtet mit blauen LEDs, überflogen die Sapucaí, mit dem Namen der Schule auf ihren Fallschirmen und landeten mitten auf der Avenida.

Die Portela begann die Parade um 23:00 Uhr – mit 40 Alas, 7 Wagen mit sehr viel aufwendigem Luxus und insgesamt 3.800 Mitgliedern. Der traditionelle Wagen “Abre-alas“ präsentierte einen enormen goldenen Adler, der seine Flügel über den 300 Komponenten dieser Allegorie ausbreitete.

Das Publikum gebärdete sich wie wahnsinnig, als die Skulptur auf der Höhe jenes Turms, wo sich die Fotografen und TV-Leute aufhalten, mehrere Verbeugungen machte.

Der mächtige Vogel, das Symbol der Schule, begleitete auch die Front-Kommission, zusammen mit der unverwechselbaren “zerfliessenden Uhr“ aus dem Werk von Salvador Dali – auf einer grossen Leinwand sah man Bilder der Stadt Rio de Janeiro. Die Darsteller präsentierten sich als bekannte Figuren aus Rio de Janeiro, wie zum Beispiel der “Camelô“ (Strassenverkäufer), der “Malandro“ (Gauner) und die “Damas da Lapa“ (Damen aus dem Stadtteil Lapa).

Die “Tabajara“ – so heisst die Percussion-Gruppe der Portela – brachte einen frenetischen, mitreissenden Rhythmus zu Gehör, der das Publikum auf den Tribünen auf die Füsse stellte – gemeinsam sangen sie den Refrain des Themen-Sambas mit: “Sou carioca, sou de Madereira/ a Tabajara levanta poeira“ (Ich bin Carioca, bin aus Madereira / die Tabajara wirbelt Staub auf). An der Spitze der Rhythmiker marschierten ihre Königin Patrícia Nery und der Sänger Carlinhos Brown.

Als die geliebte Schule vieler Künstler, ehrte die Portela den Sänger und Komponisten Paulinho da Viola und seine 50-jährige Karriere – er befand sich auf dem letzten allegorischen Wagen, zusammen mit anderen Künstlern, wie Maria Rita (Tochter von Elis Regina) und Monarco. Der Sänger Zeca Pagodinho begleitete die Parade zu Fuss.

Die Portela bediente sich erneut der Drohnen, um mit ihnen Innovationen in ihre Allegorien zu bringen. Zu dem Wagen, auf dem das Maracanã-Stadion präsentiert wurde, gehörten drei Fussball-Drohnen, die über den Tribünen kreisten. Auch die Adler-Drohne des vergangenen Jahres, erschien wieder auf der Sapucaí.

Auf dem Wagen mit der Darstellung der Guanabara-Bucht, und einer Frau, die dem Meerwasser entstieg, bestand das Wasser aus einem netzartigen Gebilde, welches aus 175.000 gesammelten Blechbüchsen zusammengesetzt war.

Die Portela beendete ihre Parade in der Zeit von 1 Stunde und 18 Minuten unter den Rufen “é campiã“ der begeisterten Zuschauer. Ihr Sieg wird an diesem Mittwoch (18.02.) bekanntgegeben werden, bei der Auszählung der Punkte der “Grupo Especial“ in Rio.

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