Acadêmicos do Grande Rio ehrt das Städtchen Maricá und die Sängerin Maysa beim Karneval 2014 in Rio de Janeiro

2-01Grande Rio-Fernando Maia-RioturGrande Rio ehrt den Ort Maricá – das Städtchen inspirierte die Samba-Schule für eine Parade reich an Details und ausdrucksvollen Allegorien. Die Sängerin Maysa, Bürgerin dieser Stadt, wurde im Eröffnungswagen und im Samba gepriesen.

Die 4.000 Mitwirkenden der “Acadêmicos do Grande Rio“ betraten die Avenida mit einer doppelten Ehrung: der Stadt Maricá (im Bundesstaat Rio de Janeiro), die in diesem Jahr 200 Jahre alt wird, und einer ihrer illustren Bürgerinnen, der Sängerin Maysa. Die Schule ist bereits dreifacher Champion der Karnevals-Elite von Rio de Janeiro und feierte ihr 25-jähriges Bestehen mit dem Debüt des Karnevalisten Fábio Ricardo, dem “Fabinho“, und einer poetischen Parade, die sich musikalischer Ressourcen bediente und technischer Finessen in den Allegorien.

„O mar quando quebra na areia / desliza na beira da praia. / Ao som do piano, poesia no papel / Maysa compondo, estrela no céu“ (Wenn das Meer am Strand sich bricht / und endlich im Sand erlischt / Zum Klang des Pianos, Poesie auf Papier / Maysa komponiert, ein Stern am Himmel) – so sangen die Karnevalisten während der 81 Minuten ihrer Parade, angefeuert von den Rhythmikern der Percussion von Moacyr da Silva Pinto, dem Maestro Ciça.

Die Präsentation der allegorischen Wagen basierte auf den Songs von Maysa und erzählte die Geschichte von Maricá seit ihrem Anfang – mit der Ankunft der Kolonisatoren, die die Tamoio-Indios bekehrten. Die Episode wurde bereits in der Front-Kommission behandelt, von Tänzern, die Mitglieder der von Portugal geerbten “Capitanias“ darstellten, mit Indios und Piraten – einer von ihnen, ein chilenischer Artist, wurde mittels einer enormen Kanone in ein Netz auf einem Begleitwagen geschossen – das Publikum belohnte die Darbietung mit einem Beifallsturm.

Besonders imponent der Eröffnungswagen – eine Anspielung auf das Piano der Sängerin, mit diversen artikulierten Elementen, welche die Komposition zum Sound des Samba in Bewegung brachten. Dem Wagen folgten “Alas“ (Themengruppen) kostümiert als Indios, Seekarten und treue Katholiken. Die Gruppe der Baianas zelebrierte “Nossa Senhora do Amparo“, die Schutzpatronin der Stadt. Der zweite allegorische Wagen erzählte von der Kathequese und der durch die Jesuiten-Missionaren bekehrten Eingeborenen. Die Allegorie ehrte den Pater José de Anchieta und berichtete von dem ihm zuerkannten Wunder, durch das sich die Fische in dieser Region seit seiner Ankunft vermehrt haben sollen.

Die auf der Avenida marschierenden Teilnehmer der Schule stellten die Ankunft des illustren englischen Naturalisten Charles Darwin in Maricá dar, auf einer Expedition zum Studium der Flora und Fauna des Städtchens. Darwin und seine Mitarbeiter wurden personifiziert von den Mitgliedern der Percussion und bekamen einen schönen allegorischen Wagen in Form eines Gewächshauses. Dieses Kapitel der Maricá-Geschichte wurde von jenen gefeiert, die auf dem Boden paradierten, kostümiert als Heuschrecken, Ameisen, Schmetterlinge, Frösche und Eulen. Ein Stativ, auf dem der französische DJ und Komponist David Guetta thronte, beschloss diesen Sektor mit einer Präsentation der Serra da Tiririca, einem Reservat des Atlantischen Regenwaldes aus dieser Region.

Der vierte Wagen der Schule präsentierte einige Horror-Legenden aus der Fazenda, in der sich Darwin aufgehalten hatte – und Werwölfe schwärmten plötzlich über die Avenida in äusserst fantasievoller Kostümierung. In sehr kreativer und farbiger Form präsentierte sich auch die ländliche Natur von Maricá auf der Sapucaí – mit Anspielungen auf die Pflanzungen des Zuckerrohrs, der Bananen und Orangen, des Fischfangs und der Viehzucht.

Der Fortschritt der Stadt, garantiert durch die Einweihung eines Bahnhofs, von dem aus man die landwirtschaftlichen Produkte und das Vieh transportierte, wurde auf dem vorletzten Wagen präsentiert, mit einer enormen Lokomotive, die Rauch ausstiess und das Publikum mit ihrem Pfeifton animierte. Und der letzte Wagen behandelte das Thema Tourismus in dieser Stadt einer reichen Kultur und eines ebenso interessanten Kunsthandwerks. Damit war das Thema der kleinen Stadt Maricá abgeschlossen

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Aus unserer Redaktion · Bildquelle: Ascom | Riotur

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