Letztes Stammesmitglied lebt seit 22 Jahren isoliert im Amazonas-Regenwald

Die brasilianische Indio-Behörde Funai hat Bilder veröffentlicht, die einen im Amazonas-Regenwald isoliert lebenden Indio zeigen.

Hütte des letzten Indios – Foto: J-Pessoa/Survival International

Er ist der letzte Überlebende seines Volkes. Zu seinem Schutz wird er von Funai-Technikern und der Organisation FPE Guaporé (Frente de Proteção Etnoambiental) monitoriert.

Bereits seit 22 Jahren bewachen Funai-Behörde und die Nichtregierungsorganisation den Mann im Amazonas-Regenwald des brasilianischen Bundesstaates Rondônia.

Der Mann hat nach Vermutungen der Funai einst in einen Clan gelebt. Verwiesen wird auf gefundene Siedlungsüberreste.

Von der Behörde heißt es, dass ungeordnete Siedlungsaktivitäten, die Ausbreitung von Fazendas und der illegale Holzeinschlag in den 80er Jahren Attacken, Vertreibung und Tod zur Folge hatten.

Ende 1995 ist es zum letzten Angriff gekommen, bei dem es nur einen Überlebenden gab, den „Índio do buraco“.

Als die Behörde im Juni 1996 schließlich die Präsenz des isolierten Volkes bestätigt hatte, bestand dieses nur noch aus einem Mann. Seitdem wird versucht, Eindringlinge und Gefahren durch die sogenannte Zivilisation fern zu halten.

Zunächst hat es Kontaktversuche gegeben. Nachdem diese fehlgeschlagen sind, wurde 2005 beschlossen, den Willen des Mannes zu respektieren.

Bei ihren Kontrollbesuchen hinterlegen Funai-Mitarbeiter lediglich Werkzeuge und Samen und vermeiden einen Kontakt. Auch die jetzt veröffentlichten Fotos und Videos sind aus der Ferne entstanden, wie betont wird.

Der letzte Indio seines Volkes baut laut der Behörde Mais, Kartoffeln, Bananen, Papaya und das Wurzelgemüse Cará an.

2015 wurde das Gebiet, in dem der Mann abgeschieden von allen lebt, als Terra Indígena Tanaru demarkiert.

Von der Organisation FPE Guaporé heißt es, dass dort seit mehr als fünf Jahren keine Invasionen mehr beobachtet worden sind.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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