Nachhaltigkeit: Brasilianische Indio-Völker mit UN-Preis ausgezeichnet

Xingu Indios – Foto:Thiago Gomes / Agência Pará
Zwei brasilianische Projekte indigener Völker sind mit dem “Equator Prize 2017“ des United Nations Development Programme (UNDP) ausgezeichnet worden. Prämiert werden damit innovative und vorbildliche Lösungen zur Bewältigung von Armut sowie dem Umwelt- und Klimaschutz.

Insgesamt wurden 806 Projekte von traditionellen und indigenen Gemeinschaften aus 120 Ländern aller Kontinente der Welt eingereicht. Unter ihnen sind 15 ausgewählt worden, die als besonders vorbildlich und nachahmenswert gelten, darunter zwei aus Brasilien. Im Mittelpunkt steht bei ihnen ein wesentlicher Beitrag zur “2030 Agenda for Sustainable Development“.

Die beiden brasilianischen Beiträge stammen von Indios des Amazonas-Regenwaldes. Dort hat die “Associação Ashaninka do Rio Amônia – Apiwtxa” 3D eingesetzt, um die Grenzen des 87.205 Hektar umfassenden Indio-Territoriums “Terra Kampa do Rio Amônia” zu erfassen und das Gebiet vor illegaler Abholzung zu schützen.

Aufgestellt haben sie ebenso einen Aktionsplan. Mit einem von ihnen eingerichteten Bildungszentrum wollen sie zudem die nachhaltige Wald-Landwirtschaft verbreiten und einen Austausch mit anderen Indio-Völkern und Nicht-Indios anregen.

“Mit ihren diversen Initiativen hat Apiwtxa eine schlüssige Strategie zur Verteidigung der indigenen Gebiete entwickelt und die Lebensgrundlagen gestärkt“, heißt es in der Begründung zur Preisvergabe.

Von der “Associação Terra Indígena Xingu” (Atix) ist ein vom brasilianischen Landwirtschaftsministerium anerkannten Öko-Siegel gegründet worden. Das beruht auf den internationalen Normen des Öko-Anbaus, bezieht aber ebenso den Erhalt der Kultur und Traditionen der indiginenen Völker der 27.000 Quadratkilometer umfassenden “Terra Indígena Xingu“ ein.

Es fußt außerdem auf der gegenseitigen Kontrolle der Teilnehmer. Etwa 100 Imker aus 39 Dörfern der Völker Kawaiwete, Yudja, Kisêdjê und Ikpeng produzieren und verkaufen unter diesem Öko-Siegel jährlich zwei Tonnen. Die Einnahmen kommen der Gemeinschaft zugute und dem Erhalt der außerordentlichen Kultur der Völker.

Unterstützt wurde der Equator Prize von namhaften Persönlichkeiten, wie Nobelpreisträger Al Gore, Schauspieler Alec Baldwin und ebenso dem brasilianischen Top-Model Gisele Bündchen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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