Indigene Völker des Cerrado sollen beim Umweltschutz unterstützt werden

Die indigenen Völker des Cerrado sollen Unterstützung beim Umweltschutz erhalten. Ihnen sollen Finanzmittel für Projekte zugewiesen werden, mit denen die Abholzung und Degradierung des einzigartigen Bioms verhindert sowie sein Schutz und die soziale Eingliederung der Völker gefördert werden.

Indio Tanz_Marcello Casal Jr. AgenciaBrasil

Vorgesehen sind Fördergelder in Höhe von bis zu vier Millionen Reais (bei einem Wechselkurs von 4,50 Euro umgerechnet derzeit etwa 890.000 Euro). Mit ihren Projekten einschreiben können sich indigene Völker, Gemeinschaften der Quilombolas und traditionelle Gemeinschaften. Zugelassen sind ebenso Nichtregierungs-Organisationen, welche die indigenen Völker und anderen Gruppen unterstützen.

Ziel ist es ebenso, die nachhaltige Nutzung des Bodens zu fördern sowie die Wiederherstellung der Ökosysteme, um somit letztlich zur Abmilderung des Klimawandels beizutragen. Mit der Initiative sollen zudem die repräsentativen Organisationen der Völker und Gemeinschaften gestärkt werden. Aufgeteilt sind die Projekte in verschiedene Kategorien, wie die Pflege der Waldvegetation, das Pflanzen von Bäumen und Technologien zur Anpassung an den Klimawandel.

Der Aufruf ist Teil des brasilianischen und ebenso des globalen Programmes zur Unterstützung der indigenen Völker und traditionellen Gemeinschaften (DGM) und des Programmes REDD+ zur Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes. Die Strategie ist zudem Teil des Waldinvestitionsprogrammes FIP und des Klimafonds SCF (Strategic Climate Fund), der in Brasilien und weiteren sieben Ländern zum Tragen kommt.

Mit einer Fläche von über zwei Millionen Quadratkilometern ist der savannenartige Cerrado das zweitgrößte Biom Südamerikas. Er gilt als einer der Hotspots der Erde in Sachen Artenvielfalt. Viele Pflanzen- und Tierarten kommen weltweit nur dort vor. Bisher wurden dort bereits über 11.000 verschiedene Pflanzenarten registriert, 199 Säugetierarten und 837 Vogelarten.

Allerdings ist er in seinem Bestand stark gefährdet. Vor allem die Land- und Weidewirtschaft hat in den vergangenen drei Jahrzehnten extrem zu seiner Zerstörung beigetragen. Ein weiteres Problem ist die Produktion von Holzkohle.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Marcello Casal Jr. / AgenciaBrasil

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