Die Haut als aussagekräftiges Kunstbild

Ministerio do Esporte Pintura Kaiapo_Foto Roberto Castro-MEViele der brasilianischen Indios zeigen sich bei den ersten Indigenen Weltspielen mit der traditionellen Körperbemalung ihres Volkes. Sie soll den Trägern Kraft geben und verrät nebenbei Etliches über die Kultur der Ureinwohner Brasiliens. Jede Ethnie hat ihre eigenen Muster und Symbole.

Etliche der Völker präsentieren sich mit ihrer Kriegsbemalung. Das vorherrschende Klima ist indes friedlich. Allerdings verteidigen die Männer und Frauen beim Pfeil- und Bogenschießen, dem Seilziehen oder dem Laufen auch den Namen ihres Stammes. Bei den Pataxós aus dem Süden Bahias herrschen rote und schwarze Farben vor. Das Gelb soll ihnen zudem mehr Kraft und Energie geben. Das Weiß in ihrem Kopfschmuck steht indes für den Frieden.

Mit einer horizontalen Linie von Schulter zu Schulter und davon ausgehenden vertikalen Linien schmückensich die Xerente aus Tocantins. Die Zeichnungen variieren allerdings von Clan zu Clan und zeigen somit die Herkunft des Trägers. Hinzu kommt das Rot im Gesicht. Die Bemalung hat ihnen Gott hinterlassen, sagen sie.

Ministerio do Esporte23_Foto Roberto Castro-MEBei den Javaé erhalten die Männer, Frauen und Kinder je nach Lebensphase eine typische Bemalung. Sie zeigt, ob ihr Träger verheiratet, ein Krieger oder Jugendlicher ist. “S“-ähnliche Formen zieren vor allem den Körper und bilden ein Art Labyrinth, das bis zu den Oberschenkeln reicht. Das Rot ist die Hauptfarbe der Xavantes aus Mato Grosso, die sich auch ihre Haare rot färben.

Selbst bei den Schwimmwettbewerben sind viele der Indios mit bemalten Körper ins Wasser gegangen. Mit der Bemalung sollen gute Energien angezogen werden, sagen sie.

In die bunte Welt der auf die Haut gemalten Muster können auch die Besucher eintauchen. Bei der Feira de Artesanato bemalt Tukupé vom Volk der Kuikuro kunstvoll die Touristen. Oft benutzt er dabei Muster, die Fischgräten ähneln. Sie symbolisieren eins der wichtigsten Nahrungsmittel der Kuikuro, den Fisch.

Hergestellt werden die Farben aus Pflanzen. Das Rot stammt vom Samen des Urucum-Strauches, das Schwarz aus einer Mischung von Jenipapo mit Asche. Aufgetragen werden sie mit einem Stachel. Ähnlich wie beim Henna, halten sich die Zeichnungen etwa 15 Tage und sind relativ wasserfest.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Ministerio do Esporte | Fotos: Roberto Castro

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