Brasilien: Indianer „von Söldnern“ getötet und zurückgelassen

Berlin, 30. September 2011 PRESSEMITTEILUNG SURVIVAL INTERNATIONAL
Ein Guarani-Indianer ist nach einem gewaltsamen Angriff seinen Verletzungen erlegen. Bei den Angreifern handelte es sich Berichten zufolge um Söldner brasilianischer Viehzüchter. Teodoro Ricardi, ein junger Guarani Mitte 20, wurde am Dienstag schwer verletzt und verstarb am Rande einer Strasse im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Sein Körper war mit sieben Stichwunden und unzähligen Prellungen überzogen.

caras2_article_columnDer Angriff ereignete sich in der Nähe der Farm São Luiz. Zwei Guarani-Zeugen gaben an gesehen zu haben, wie nach dem Übergriff von dort zwei Männer in den Wald flüchteten. Die Farm besetzt das angestammte Land der Guarani. Y’poi, die Gemeinde von Teodoro Ricardi, wird belagert, seit sie vergangenes Jahr einen Teil ihres Landes wiederbesetzt hat. Die Guarani sind von den Viehzüchtern eingekesselt, die den Zugang der Indianer zu medizinischer Versorgung behindern.

Ein Guarani aus Y’poi berichtete gegenüber Survival International: „Wir werden verfolgt. Wir werden wie Tiere behandelt, getötet und an den Strassenrand geworfen.“

Die Guarani in Mato Grosso do Sul versuchen verzweifelt einen Bruchteil ihres Landes wieder zu erlangen. Ihre Bemühungen werden von wohlhabenden Viehzüchtern, Soja- und Zuckerrohrfarmern jedoch gewaltsam behindert.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: „Die Guarani haben schon so viel erleiden müssen, auch ohne den Mord an Teodoro. Sein Tod, so wie der vieler anderer, hätte von der brasilianischen Regierung verhindert werden können. Sie muss den Guarani nur erlauben auf dem Land zu leben, das rechtlich ohnehin ihnen gehört.“

Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay zeiget sich 2009 schockiert über den Kampf der Guarani und beschrieb die Indianer als „unfassbar unsichtbar.“

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