Brasilien will Gesundheitsversorgung für indigene Gruppen verbessern

Brasília, 14. Februar 2008

Die nationale Gesundheitsstiftung Funasa  plant in diesem Jahr, weitere 20 Millionen Reais (ca. 7.6 Mio. Euro) in die Gesundheitsversorgung der indigenen Bevölkerung zu investieren. Dies gab Direktor Danilo Fortes am gestrigen Mittwoch im Rahmen der Präsentation des Haushaltsplanes der Stiftung bekannt.

Neben den Finanzmitteln sollen jedoch auch die entsprechenden Regionen, in denen indigene Gruppen leben, stärker beobachtet werden. Das Gebiet der Yanomami , die Region um São Gabriel da Cachoeira, das Tal von Javari im Amazonas, die Region Dourados und die Siedlung Bororó im Bundestaat Mato Grosso do Sul sind derzeit die Zonen mit den grössten Problemen. Teilweise können dort aufgrund von Entfernungen oder Grenznähe die Mittel nicht effektiv eingesetzt werden. Nach Aussage von Fortes sollen an diesen Punkten nun spezielle Projekte initiiert werden.

Auf der Veranstaltung erklärte der Leiter der Abteilung für indigene Gesundheit der Stiftung, Vanderlei Guenka, dass die Probleme im letzten Jahr bezüglich der Versorgung der Indianersiedlungen mit Medikamenten in diesem Jahr behoben werden sollen. Die Funasa hat nun eine Gruppe von 141 verschiedenen Medikamenten für die medizinische Grundversorgung zusammengestellt, welche in 34 indigenen Bezirken zum Einsatz kommen soll. Damit soll nach Guenka eine 100-prozentige Abdeckung erzielt werden. Möglich sei dies in diesem Jahr durch eine grosse Ausschreibung geworden, bei der die Stiftung die Medikamente zu günstigen Preisen erhalten konnte. Die Probleme des Vorjahres gehörten somit der Vergangenheit an.

Der brasilianische Gesundheitsminister, José Gomes Temporão, bestätigte zudem auf Anfrage, dass auch die Regierung mehr in die Grundversorgung der indigenen Siedlungen investieren werde. Durch die Sicherstellung von Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung soll so die Übertragung von schwerwiegenden Krankheiten wie z.B. Hepatitis massiv eingedämmt werden.

Für die Bekämpfung von Malaria, insbesondere im Tal von Javari im Bundesstaat Amazonas werden ebenfalls zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt. Dort grassiert seit einigen Monaten eine regelrechte Epidemie der oftmals tödlich verlaufenden Krankheit. Die brasilianischen Streitkräfte werden daher in den kommenden Monaten die Ärzte und medizinischen Helfer in der oftmals schwer zugänglichen Region fernab der Zivilisation bei der Verteilung der Medikamente unterstützen. Der Haushalt der regionalen Abteilung der Funasa im Amazonas wird aus diesem Grund um etwas über 3 Millionen Euro aufgestockt.

Dietmar Lang für BrasilienPortal

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