Rio de Janeiro: „Rua Walls“ verwandelt graue Hafengebäude in bunte Kunstwerke

In der Hafenregion Rio de Janeiros sind die Tage von grauen Lagergebäuden gezählt. Sie sollen bunt werden. 18 Künstler arbeiten seit Wochen daran, sie mit gigantischen Graffitis zu versehen. Einmal fertig, wird es mit 1,5 Kilometern Länge die bisher größte Graffitimeile Brasiliens sein.

“Rua Walls“ heißt das Projekt, mit dem die Zona Portuária Rio de Janeiros verschönert wird. Die feiert dieses Jahr ihr 110-jähriges Bestehen und erhält als Geschenk übergroße Kunstwerke entlang der Avenida Rodrigues Alves.

16 gemauerte Leinwände sind es, die von den 18 Künstlern derzeit bemalt und besprüht werden. Weil die Lager entlang einer stark befahrerenen Straße stehen, arbeiten die Künstler nachts, wenn sie für den Verkehr gesperrt ist.

Die von ihnen gewählten Themen beziehen sich auf die Region, die Gesellschaft und die Natur. Marlon Muk zeigt die Bedeutung des Hafens anhand vom Getreide, das per Schiff exportiert wird. Thiago Haulo ehrt mit seinem Painel die Indios Brasiliens. Eins der Gesichter zeigt Aritana Yawalapitit, einen inidgenen Führer der Amazonas-Region Alto Xingu, der vor Kurzem an Covid-19 gestorben ist.

Die Open-Air-Kunst mit seinen 8.000 Quadratmetern ist nur ein Teil des Projektes. Das umfasst eine Revitalisierung und eine Eingliederung der Hafenregion in die umliegenden Stadtteile. Geplant sind ebenso ein Bauerngarten und eine Bibliothek. Außerdem wird angestrebt, die Avenida Rodrigues Alves sonntags für den Verkehr zu schließen, damit sie von Anliegern und Touristen zur Freizeiterholung genutzt werden kann.

“Rua Walls“ ist ein urbanististisches Projekt, das sich in Rio de Janeiro mit Hilfe der Kunst seit über zehn Jahren der Revitalisierung und der sozialen Entwicklung widmet.

Feierlich übergeben werden soll die Graffitimeile am 27. September.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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