709 Kilometer langer Megaflash: Größter Blitz der Welt über Brasilien registriert

Brasilien hat einen neuen Rekord. In dem südamerikanischen Land wurde der längste Blitz der Welt nachgewiesen. Der hat sich über 709 Kilometer hinweg gestreckt. Das entspricht ungefähr der Strecke zwischen München und Hamburg oder zwischen Brüssel und Berlin oder Zürich und Rom.

Symbolbild Blitze – Foto: Daniel Loretto/Fotolia.com

Niedergegangen ist die gewaltige atmosphärische Entladung über dem Süden Brasiliens. In dutzenden Städten der Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul konnte er gesehen werden. Das war allerdings schon im Oktober 2018. Die World Meteorological Organization (WMO) hat den Rekord aber erst jetzt bekanntgegeben, weil die Auswertung der Daten und Berechnungen ein wenig Zeit in Anspruch genommen haben. Ausgewertet wurden dazu unter anderem Satellitenbilder und über Sensoren aufgenommene Daten.

Bisher hatten die USA den Rekordtitel des größten Megaflashes inne. Der war über Oklahoma mit einer Länge von 321 Kilometern registriert worden. Der brasilianische Megaflash ist damit mehr als doppelt so groß.

Überhaupt gilt Brasilien als das Blitzland der Welt. Jährlich gibt es etwa 78 Millionen dieser elektrischen Entladungen über Brasilien. In den vergangenen zwei Jahren wurden die meisten der Blitze im Süden und Südosten registriert.

Der Südosten ist auch die Region, in der es die meisten Todesfälle durch Blitze gibt. 26 Prozent aller in Brasilien registrierten Blitztoten sind im Südosten geschehen. Das Ranking führt dabei São Paulo an.

Derzeit ist die Zahl der Blitze allerdings geringer als üblich. Nach einer Studie des Wetterexperten Osmar Pinto Junior vom Raumforschungsinstitut Inpe ist die Luftverschmutzung in São Paulo wegen der Quarantänemaßnahmen zur Coronavirusbekämpfung um 20 Prozent gesunken und mit ihr die Zahl der Blitze, die bis zum Boden reichen und Todesfälle verursachen können.

Laut Osmar Pinto Junior haben zwischen dem 20. März und 2. April nur vier Prozent der Blitze über São Paulo den Boden berührt. In den vergangenen Jahren lag der Prozentsatz hingegen bei 40 bis 63 Prozent.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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