Ticker zum Coronavirus in Brasilien: 24. Mai 2020

Nach den offiziellen Daten des Gesundheitsministeriums haben sich in Brasilien 363.211 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Registriert wurde am Sonntag (24) im Vergleich zum Samstag eine Zunahme von 15.813 Covid-19-Fällen. Die Zahl der Menschen, die in dem südamerikanischen Land an den Folgen der Coronavirus-Infektion bisher gestorben sind wird vom Gesundheitsministerium mit 22.666 angegeben. Dabei wurde innerhalb von 24 Stunden eine Zunahme von 653 Todesopfern verzeichnet.

Verteilung von Mahlzeiten an Beduerftige in Manaus – Foto: Leonardo Leao/Manauscult

Zahl von Coronaivrusinfektionen unter Indios steigt
Laut der indigenen Gesundheitsbehörde Sesai wurden in Brasilien 760 Indigene verschiedener Völker positiv getestet. 35 Indios sind nach den offiziellen Zahlen Opfer des Coronavirus geworden. Indigene Verbände sprechen von wesentlich höheren Zahlen.

Sie klagen zudem eine mangelnde Unterstützung bei der Bekämpfung der Infektionskrankheit an. Die meisten Covid-19-Fälle unter Indigenen wurden im Bundesstaat Amazonas registriert. Dort war vor über einem Monat eigentlich der Bau eines Feldlazaretts für die Urvölker Amazoniens angekündigt worden. Von dem gibt es bisher allerdings keine Spur.

Gesundheitsdienste für die Ureinwohner – Foto: Alex Pazuello/Semcom

2 Kilometer lange Warteschlange bei Verteilung von Lebensmittelpaketen
In der Nordzone der Megametropole São Paulo hat eine Aktion eines Autogeschäftes am Samstag (23.) für eine zwei Kilometer lange Warteschlange gesorgt. Im Vorfeld waren Spenden gesammelt worden, die am Samstag in Form von Lebens- und Haushaltsmittelpaketen an Bedürftige übergeben werden sollten. Die trafen schon am frühen Morgen in Massen ein. Bis zum Nachmittag wurden laut dem Geschäftsinhaber 7.000 Hilfspakete verteilt.

Ähnliche Solidaritätsaktionen wie diese gibt es in vielen der Munizipe Brasiliens. Zwar hat der Staat mittlerweile begonnen, eine Nothilfe von 600 Reais (umgerechnet derzeit etwa einhundert Euro) an Autonome, Tagelöhner, Arbeitslose und Bedürftige auszuzahlen, die reicht aber längst nicht aus, um eine Familie zu ernähren und Strom, Wasser, Miete und andere Kosten des Lebensunterhaltes abzudecken.

Darüber hinaus erreicht sie nicht alle Bedürftigen. Knapp zehn Millionen Menschen warten noch auf eine Analyse ihres Antrages. Etwa 59 Millionen Brasilianer wurde die Hilfe genehmigt. Beantragt worden war sie von über 100 Millionen Menschen.

Bürgermeister hält eigenes Dekret nicht ein
Weil ein Bürgermeister eines 5.800 Einwohner zählenden Munizips sein eigenes Dekret zur sozailen Isolation nicht eingehalten hat, wurde er nun gerichtlich erst einmal von seinem Amt suspendiert. Das Dekret des Bürgermeisters sah die Schließung von Geschäften vor. Allerdings soll der Bürgermeister Kontrollen dazu unterbunden und die Geschäftsinhaber zum Öffnen aufgefordert haben.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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