Ticker zum Coronavirus in Brasilien: 22. Mai 2020

Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht Südamerika als neues Epizentrum der Coronavirus-Pandemie. Mit 330.890 Infektionsfällen (Stand Freitag, 22. Mai) steht das Land an der Spitze. Weltweit liegt es bereits auf dem dritten Platz.

Neues städtisches Krankenhaus – Foto: Alex Pazuello/Semcom

Allein am Freitag (22.) vermeldete das Gesundheitsministerium 20.803 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Registriert wurden am Freitag ebenso 1.001 weitere Covid-19-Todesfälle. Die Gesamtzahl der am neuen Coronavirus verstorbenen Menschen ist in Brasilien damit auf 21.048 gestiegen.

Täglich sterben zwei Ärzte an Covid-19
Die Schreckenszahlen beinhalten ebenso am Coronavirus verstorbene Ärzte und Pflegepersonal. In Brasilien sind bisher 113 Mediziner Opfer der Pandemie geworden. Seit am 17. März offiziell der erste Covid-19-Tote registriert wurde, sind im Durchschnitt täglich zwei Ärzte an der neuen Infektionskrankheit gestorben. Unter den Krankenschwestern und Krankenpflegern hat Covid-19 143 Todesopfer verursacht.

Über 13.000 Krankenhausmitarbeiter mussten wegen einer möglichen Covid-19-Infektion bereits vom Dienst freigestellt werden. Gleichzeitig prangern Mediziner und Pflegepersonal das Fehlen von Schutzmaterial oder die Ausgabe von unzulänglichem Schutzmaterial an. Die größte Zahl der Todesopfer und Ausfälle wird in Rio de Janeiro verzeichnet.

Rio de Janeiro: Präfekt Crivella will trotz steigender Zahlen Lockerungen
Nach einem Gespräch mit Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro spricht Rio de Janeiros Bürgermeister Marcelo Crivella plötzlich von Lockerungen der Isolationspolitik und sagt, dass die Zahlen von Neuinfektionen sinkend seien. Die von der Stadtverwaltung veröffentlichten Daten zeigen das Gegenteil.

Der Stand der Infektionsfälle in der Stadt am Zuckerhut wurde am Donnerstag (21.) offiziell mit über 18.700 angegeben und 2.300 Todesopfern. Laut der Stadtverwaltung wird in den kommenden zwei Wochen zudem mit einem Anstieg der Infektionszahlen auf 40.000 gerechnet. Die Krankenhäuser sind indes schon jetzt überfüllt, es fehlen Beatmungsgeräte, Ärzte denunzieren einen Medikamentenmangel und hunderte Menschen mit teilweise schweren Covid-19-Symptomen warten auf einen Krankenhausplatz.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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