Ticker zum Coronavirus in Brasilien: 14. April 2020

In nur einem Tag sind in Brasilien 204 Covid-19-Tote bestätigt worden. Die Zahl der an der Lungenkrankheit verstorbenen Menschen steigt damit insgesamt auf 1.532. Nach den vom brasilianischen Gesundheitsministerium am Dienstag (14.) veröffentlichten Daten sind in dem südamerikanischen Land bisher 25.262 Menschen Covid-19 positiv getestet worden, knapp 56 Prozent von ihnen im dichtbesiedelten Südosten Brasiliens.

Aktuelle Zahlen erfahren – Foto: Marcello Casal Jr/AgenciaBrasil

Großprojekt für Import von Schutzausrüstung
Brasilien will in den kommenden sechs Wochen 40 Flugzeuge chartern, um Mundschutze und andere Artikel der Schutzausrüstung für das Pflegepersonal der Krankenhäuser einzufliegen und im eigenen Land zu verteilen.

Gouverneure erkrankt
Gleich zwei Gouverneure haben am Dienstag (14.) über die sozialen Netzwerke bekanntgegeben, dass sie mit dem Coronavirus infiziert sind: Gouverneur Helder Barbalho (Bundesstaat Pará) und Wilson Witzel (Bundesstaat São Paulo).

Betten in Krankenhäuser werden knapp
Die Krankenhäuser der Amazonashauptstadt Manaus sind bereits an die Grenzen ihrer Kapazitäten gestoßen. Der Bundesstaat verzeichnet 1.484 Covid-19-Fälle, 1.295 davon in Manaus. Das von der Stadtverwaltung eiligst aufgebaute Feldlazarett hat am Dienstag die ersten Patienten mit Covid-Verdacht aufgenommen. Jetzt will das Gesundheitsministerium Ärzte und Pflegepersonal zur Verstärkung senden.

Zusätzliche Beatmungsgeräte sind laut den Behörden schon unterwegs. In Rio de Janeiro werden die Betten der Intensivstation des für Covid-19 als Referenzzentrum ausgewiesenen Krankenhauses knapp. Dort soll die Belegung bereits 90 Prozent betragen. In São Paulo werden derzeit über 2.100 Menschen in Krankenhäusern wegen Covid-19 behandelt, 1042 von ihnen in Intensivstationen.

Mehr Tote wegen Atemwegserkrankungen
Im Bundesstaat Rio de Janeiro sind bisher 224 Menschen an Covid-19 gestorben. Die tatsächliche Zahl könnte allerdings wesentlich höher liegen. Fakt ist, dass in den Sterberegistern als Lungenentzündungen und Atemstillstand im Vergleich zum Vorjahr als Todesursache zugenommen haben. Selbst bei Covid-19-Verdacht soll dies in Einzelfällen nicht angegeben worden sein.

Mediziner sprechen von einem Mangel an Tests und fehlenden Orientierungen der Ärzte zum Ausfüllen der Sterbeurkunde. Einen Leitfaden dazu hat der Medizinische Rat Rio de Janeiros erst jetzt herausgegeben.

55 Prozent von Coronavirus geheilt
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gelten in Brasilien 55 Prozent der bisher registrierten Covid-19-Fälle als geheilt. Von den bis zum Dienstag registrierten 25.262 Infizierten werden 14.026 als geheilt eingestuft. In den brasilianischen Krankenhäusern werden derzeit knapp 10.000 Menschen wegen einer Ansteckung mit dem Coronavirus behandelt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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