Flamengo sorgt mit Libertadores-Titel für Ausnahmezustand

Millionen Brasilianer sind am Samstagabend in Jubel ausgebrochen. Der Grund: Flamengo, die beliebteste Fußballerelf des Landes, hat nach 38 Jahren Abstinenz die Copa Libertadores gewonnen. Die Siegestreffer sind dabei allerdings erst in den letzten zehn Minuten gefallen.

Cristo Redentor im Flamengo-Trikot – Foto: Adidas Brasil/Foto Publicas

Das Final-Spiel der Copa Libertadores war mit großer Spannung erwartet worden. Erst einmal hatte Clube de Regatas Flamengo die Vereinsmeisterschaften Südamerikas gewonnen. Das war am 23. November 1981. Dem folgte eine Auszeit von beinahe vier Jahrzehnten.

Jetzt war es wieder ein 23. November, an dem das Endspiel der Libertadores stattgefunden hat. Ausgetragen wurde es im peruanischen Lima. Der Gegner: das argentinische River Plate. Das hat sich den begehrten Pokal bereits viermal geholt und in der Spielebilanz der beiden Clubs die Nase vorn.

Die Flamengistas waren dennoch zuversichtlich. Ihr Team befindet sich gerade im Aufwind. Beim Brasileirão, der brasilianischen Meisterschaft, stehen sie mit einem Vorsprung von 13 Punkten zum Zweitplatzierten an der Spitze. Entsprechend groß waren auch die Erwartungen für das Finale der Libertadores.

Tausende Brasilianer waren im Vorfeld per Bus, Auto, Motorrad oder Flugzeug nach Lima gereist. Manche waren Tage unterwegs. Eingesetzt wurden ebenso zusätzliche Direktflüge. Wer nicht vor Ort dabei sein konnte, versammelte sich in Bars und Kneipen, um gemeinsam das Spiel zu verfolgen.

In Brasiliens Metropolen füllten sich ebenso die Stadien. Dort wurde das Spiel über Riesenbildschirme übertragen. Gegen Spielstart waren dann auch in anderen Städten die Straßen wie leergefegt, weil Millionen Menschen gebannt vor dem Fernseher saßen.

Beinahe kam es dann aber anders. In der 14. Minute fiel das erste Tor – von River Plate. Flamengo gelang es erst kurz vor Ende der zweiten Halbzeit wieder Oberhand zu gewinnen. In der 88. Minute versenkte Flamengos Gabigol endlich den Ball im Netz.

In der 92sten Minute legte er nach. Kurz vor dem Abpfiff bekam Gabigol die rote Karte. Das war dann aber schon egal. Längst zündeten Fans in der Heimat Feuerwerkskörper, zogen hupend durch die Straßen, feierten die Massen Flamengo, dessen 2:1-Sieg und den Titel der Libertadores.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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