Brasilien setzt auf Kakao aus der Amazonas-Region

Kakao mit Schokolade – Foto: BWylezich/Fotolia.com
Der Kakao Amazoniens gewinnt in Brasilien wieder mehr an Gewicht. Jetzt wollen Landwirtschafts- und Entwicklungsministerium dort einen Kakao-Pol einrichten, den ”Polo Transamazônico – Rota do Cacau”. Der verspricht vor allem landwirtschaftlichen Familien- und Kleinbetrieben technische und finanzielle Unterstützung.

Die Grundlage der Schokolade ist in Brasilien ein wichtiger Faktor. Mit ihr werden jährlich etwa 20 Milliarden Reais (umgerechnet derzeit etwa 4,5 Milliarden Euro) erwirtschaftet.

Auch wenn die Heimat des Kakaos die Amazonas-Region ist, lag Brasiliens größtes Anbaugebiet in den vergangenen Jahrzehnten im Bundesstaat Bahia. Im Flächenvergleich gewinnt nach wie vor Bahia. Bei der Produktivität liegt mittlerweile aber die Amazonas-Region des Bundesstaates Paras vorne.

Allein für 2019 wird in Pará mit einer Ernte von 135.000 Tonnen Kakaobohnen gerechnet, in Bahia mit 130.000 Tonnen. In den kommenden Jahren darf dabei mit noch mehr Kakao aus der Amazonas-Region gerechnet werden. Geschätzt wird, dass die Anbaufläche von derzeit etwa 190.000 Hektar bis 2022 um 14 Prozent erweitert wird.

Während in Bahia Großplantagen die Kakao-Produktion bestimmen, sind es in Pará Familien- und Kleinbetriebe mit lediglich zehn bis 50 Hektar. Viele von diesen haben sich zu Kooperativen zusammengeschlossen. Einige von ihnen verkaufen mittlerweile nicht nur die Frucht, sondern veredeln sie ebenso zu Schokolade.

Auf Expansionskurs befindet sich auch der Öko-Kakao. Er wird im Schatten der Regenwaldbäume oder auf wieder aufgeforsteten, einstigen Rinderweiden angebaut und vor allem nach Europa exportiert. Derzeit sind es vier Kooperativen mit 150 Familien, die sich in Pará dieser nachhaltigen Anbauform verschrieben haben.

Dass der Kakao Brasiliens mit zu den Besten zählt, hat sich beim “Salon der Schokolade“ in Paris gezeigt. Dort haben es zwei der brasilianischen Kakao-Früchte in die Liste der 50 Finalisten der CoEx 2019 geschafft.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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