Forscher entdecken Regenwald-Giganten

Inmitten der Polemik um die Großbrände in der Amazonas-Region haben Forscher im Regenwald Baumgiganten entdeckt, die höher sind als ein 24-stöckiges Hochhaus. Mit 88 Metern hat einer der Giganten einen Rekord erzielt. Im Amazonas-Regenwald ist bisher kein anderer Baum mit einer solchen Höhe registriert worden.

Gigantenbaum Angelim Vermelho – Screenshot Video

Mit der Hilfe von Radar-Lasern haben die Forscher in sieben Regionen des Amazonas-Regenwaldes Bäumriesen ausgemacht, die mehr als 80 Meter Höhe aufweisen und Stammdurchmesser von zwei bis drei Metern. Mit einer Expedition wurden einige von ihnen dann aufgespürt und vermessen.

Der Höchste unter ihnen ist ein Angelim Vermelho (Dinizia excelsa), der im Floresta Estadual do Parú im brasilianischen Bundesstaat Pará steht. Sein Standort ist sein Schutz.

Bisher ist die zwischen zwei Flüssen und isoliert gelegene Region von den illegalen Machenschaften der Holzmafia, dem Bergbau und der Landwirtschaft verschont geblieben, weil sie nur schwer zugänglich ist.

Auch die noch wütenden Großbrände in der Amazonas-Region sind von den Giganten weit entfernt, wie die Forscher konstatieren.

Der Baumgigant ist in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit. Sein Alter wird auf 600 bis 700 Jahre geschätzt. Warum er so hoch gewachsen ist und weit über die Kronen der anderen Bäume hinaus ragt, ist noch ein Rätsel.

Auf so eine Höhe zu wachsen, ist für Bäume eine Herausforderung, wie Eric Bastos Gorgens von der Universität Jequitinhonha e Mucuri (UFVJM) sagt, da die Riesen anfälliger für Winde und damit für Baumbrüche sin. Auch die Wasserzufuhr bis in die Baumkrone hinauf ist normalerweise ein limitierender Faktor.

Die Riesen mit mehr als 70 Meter Höhe sind in tropischen Regenwäldern eine Rarirät. Der bisher höchste Tropenbaum wurde 2015 in Malaysia entdeckt. Er misst vom Wurzelansatz bis zur Baumkrone 90,6 Meter.

Beteiligt waren an der Entdeckungstour und Studie über die Baumgiganten des Amazonas-Regenwaldes Forscher verschiedener brasilianischer Universitäten, das Raumforschungsinstitut Inpe, sowie andere nationale und internationale Einrichtungen wie die Universität von Helsinki und die Oxford-University.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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