Organisationen gründen zum Tag Amazoniens Fonds zum Schutz des Regenwaldes

Der Amazonas-Regenwald ist für das Klima von großer Bedeutung. Derzeit ist er allerdings durch eine steigende Zahl von Rodungen und Großbränden bedroht. Um den größten Tropenwald der Welt zu erhalten und seinen ökologischen Kollaps zu vermeiden, haben diverse Organisationen Amazoniens den digitalen Fonds “Friends of the Amazon“ gegründet. Der wurde zum Tag Amazoniens (gestern 05.09.) offiziell vorgestellt.

5. September: Tag des Amazonas – Foto: Pazuello/Semcom

Die Dachorganisation der indigenen Völker des Amazonasbeckens (COICA), das Netzwerk für eine nachhaltige Entwicklung Amazoniens (SDSN Amazônia) und die Amazonasstiftung FAS sind einige der Organisationen, die den Fonds “Friends of the Amazon“ ins Leben gerufen haben.

Spenden können in ihn von der ganzen Welt aus eingezahlt werden. Vorgesehen ist, mit ihnen Projekte und Initiativen zu finanzieren, die zu einer Senkung der Rodungen führen und die Lokalbevölkerung aus der Armut heraus führen.

Dazu gehören auch bereits erprobte und erfolgreiche Projekte, die ausgeweitet werden sollen. Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung der Region, die den Menschen eine bessere Lebensqualität bietet und gleichzeitig den Regenwald schützt.

Funktionieren soll der Fonds über eine Online-Plattform und mit einem Rat, der sich aus Forschern, Spezialisten, indigenen Vertretern und Spendern zusammensetzt. Auch eine Kolaboration an Projekten oder Organisationen ist möglich.

Rechtzeitig zum Tag Amazoniens hat auch die Regierung Brasiliens eine Kampagne aufgelegt. Mit der soll das schlechte Image aufgebessert werden, das durch die Großbrände und die Reaktionen der Regierung des rechtspopulistischen Präsidenten Brasiliens, Jair Bolsonaros, entstanden ist. Zeigen will die Regierung mit ihr, dass Brasilien Natur und Umwelt schützt.

Bolsonaro hat in der Vergangenheit mit seinen Aussagen immer wieder für Aufsehen gesorgt, die Amazonas-Region stärker ausbeuten und zum Wirtschaftsmotor Brasiliens ausbauen zu wollen. Legalisieren will er unter anderem Bergbauaktivitäten auch in Schutzgebieten und Indio-Territorien.

Auch haben Bolsonaro und Umweltminister Ricardo Salles öffentlich die Zahlen des renommierten Raumforschungsinstitutes Inpe über Kahlschläge angezweifelt und als übertrieben bezeichnet. Europäischen Ländern hat er vorgeworfen, mit Spenden Amazonien auf Raten zu kaufen, um ihn später ausbeuten zu können.

Nach dem negativen Echo und Druck aus dem Ausland wurde zurückgerudert. In der Amazonas-Region ist zudem eine groß angelegte Aktion zur Löschung der Großbrände sowie Kontrollen angelaufen.

Ausgestrahlt werden soll die Propaganda über Radio, Fernsehen und Internet in den USA, Frankreich, Deutschland, Norwegen, England und den Niederlanden.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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