WM-2018: Seleção beendet zweistündiges Leiden erst in Verlängerung

Dieses Mal sind die Spieltage der Seleção in Brasilien anders als bei der WM-2014 nicht zu Feiertagen erklärt worden. Am Freitagvormittag lief in dem südamerikanischen Land aber doch alles langsamer. Die Straßen vieler Städte Brasiliens waren leergefegt, die Menschen drängten sich vor den Bildschirmen und die vorbereiteten Live-Übertragungen auf Plätzen und Stadien zogen Massen an.

Brasilien Fans im Spiel Brasilien vs Costa Rica – Foto Marcelo Camargo/Agência Brasil

Das Spiel Brasilien-Costa Rica war mit Spannung erwartet worden. Die Seleção war angetreten, um zu gewinnen. Das war Costa Rica aber auch.

Dann kam die Verzweiflung beim Verfolgen der ersten Halbzeit und auch der zweiten. Ihrem Dream-Team gelang es nicht wirklich zu überzeugen und den ersten Schritt auf dem angekündigten Weg zum sechsten WM-Titel mit einem Tor zu verwirklichen.

Mit jeder verschossenen Chance wurden die Spieler nervöser. Das wurden die leidenden Fans ebenso. Die starrten nur noch ungläubig und frustriert auf die Leinwände.

So mancher mag schon mit dem Gedanken gespielt haben, das nun doch aus dem Schrank gezogene gelbe Trikot der Canarinhos wieder wegzupacken. Dann kam die Verlängerung und die aufgekommene Trauerstimmung wurde mit einem Tor von Phillipe Coutinho weggefegt.

Nach sechs Minuten und 50 Sekunden der Verlängerung gelingt es auch Neymar endlich, den Ball im Netz zu versenken.

Es wird abgepfiffen. Statistiken werden vorgeführt über Ballbesitz und gelaufene Kilometer der Mannschaften. Der Schiedsrichter wird mal wieder kritisiert, weil er bei einem Foul im Strafraum keinen Freistoß gegeben hat.

Aber das interessiert schon keinen mehr. In den bunt geschmückten Straßen von Manaus, Rio de Janeiros und in São Paulo, in den Gassen Salvadors, Recifes und vielen anderen Städten Brasiliens wird gefeiert, wird gejubelt und getanzt.

Das zweistündige Leiden ist vorerst vergessen. Brasilien hat sich mit seinem 2:0 gegenüber Costa Rica vorübergehend an die Spitze seiner Gruppe gesetzt. Dann zerstreuen sich vielerorts die Massen wieder, füllen sich die Straßen, geht der ganz normale Alltag weiter.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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