Gelbfieber: Brasilianer machen Jagd auf Affen

Aufruf gegen Denunzierung von Gewalt an Affen
Die Angst, sich mit Gelbfieber anzustecken, hat in verschiedenen Regionen Brasiliens zur Jagd auf Affen geführt. Allein im Bundesstaat Rio de Janeiro sind seit Jahresanfang bereits 131 tote Primaten gefunden worden. Sieben von zehn sind dabei gewaltsam getötet worden.

Angesichts der Tatsache, dass 69 Prozent der tot aufgefundenen Affen erschlagen, gesteinigt oder vergiftet wurden, schlagen Wissenschaftler, Mediziner und Biologen Alarm. Im Zusammenhang mit dem Gelbfieber gelten Affen als wichtiges Warnsignal.

Wird das Gelbfieber bei tot aufgefundenen Tieren nachgewiesen, bedeutet dies, dass der Virus in der betroffenen Region zirkuliert. In der Regel werden dann Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, wie die Schließung von Parkanlagen und Nationalparks.

Weil ebenso die Zahl der am silvestrischen Gelbfieber erkrankten Menschen seit einigen Wochen wieder am Steigen ist, haben mehrere Bundesstaaten bereits Impfaktionen eingeleitet. Die Primaten sind allerdings nicht die Überträger der Karnkheit.

Vielmehr geschieht die Ansteckung über die Stiche zweier Mückenarten, die in den Baumkronen der Wälder leben. Affen sind dabei ebenso Opfer wie die Menschen, betonen die Wissenschaftler.

Dennoch scheinen einige Menschen dies zu ignorieren. Berichtet wird von ganzen Affenfamilien, die umgebracht wurden. Selbst vom Aussterben bedrohte Arten wie das Goldene Löwenäffchen wurden gewaltsam getötet.

Theoretisch ist in Brasilien das Töten von Wildtieren ein Umweltverbrechen, das mit Bußgeld und Haftstrafe geahndet wird. In Kampagnen wird nun darauf hingewiesen und zur Denunzierung von Gewalt gegenüber Affen aufgerufen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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