Delfinsterben in der Bucht Rio de Janeiros

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In der Bucht von Rio de Janeiro sind in wenigen Wochen über 170 Delfine verendet. Schuld daran ist eine Viruserkrankung mit Namen Morbilivirose, wie es laut einem Bulletin zweier Universitäten heißt.

Betroffen ist die Region der Buchten der Ilha Grande und Spetiba. Dort sind seit Ende November gehäuft Kadaver der “Botos-cinza“ gefunden worden. Untersuchungen der Laboratorien der Fakultät für Ozeanographie der Universität Rio de Janeiro (Uerj) und der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität São Paulos haben einen Befall mit dem Virus bestätigt.

Den Wissenschaftlern zu Folge hat der Virus bereits in anderen Regionen der Welt, wie in Australien, dem Mittelmeer und dem Nordatlantik, zu einem Delfinsterben geführt. In Südamerika ist es hingegen das erste Mal, dass der Virus für ein Massensterben unter den Tümmlern sorgt.

Biologen und Meeresforscher reagieren mit Besorgnis. Sie sprechen von anderen Fällen, bei denen der Bestand der Tiere um bis zu 70 Prozent reduziert worden sei. Eine Möglichkeit, die Botos-cinza vor einer Ansteckung mit dem Virus zu schützen, gibt es indes nicht.

Was getan werden könnte, sei andere Streßquellen zu vermeiden oder zu verringern. Als eine der Streßquellen gilt unter anderem der Schiffs- und Bootsverkehr.

Vorerst soll die weitere Entwicklung überwacht werden. Die Rede ist ebenso davon eine Annäherung der Delfine an andere Walarten oder Delfingruppen zu vermeiden, um eine Ausbreitung der Viruserkrankung zu verhindern.

Nach Angaben des Forschers Maqua Elitieri Neto könnte der Virus durch andere Walarten eingeschleppt worden sein. Für Menschen besteht laut den Wissenschaftlern kein Grund zur Panik, da der Virus in der Regel nicht auf Menschen übertragen wird.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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