Kriminell gelegtes Feuer zerstört Nationalpark

Der Parque Nacional Chapada dos Veadeiros steht in Flammen. Etwa 15 bis 20 Prozent des Parkes sollen den Flammen bereits zum Opfer gefallen sein. Laut der Parkleitung soll es sich um ein kriminell gelegtes Feuer handeln. Die Brände seien auf beiden Seiten der Staatsstraße und auf einer Brachfläche gelegt worden sein.

Feuer im Parque Nacional da Chapada dos Veadeiros (GO) – Foto: Ramilla Rodrigues

Der Brand ist so gewaltig, dass in der Umgebung selbst am hellichten Tag der Himmel verdunkelt und die Sicht eingeschränkt ist. In den angrenzenden Siedlungen und Städten steigt in den Krankenhäusern die Zahll der Hilfesuchenden Menschen wegen Atemwegsproblemen.

Im Nationalpark gibt es immer wieder Brände. Erst am 10. Oktober konnte einer unter Kontrolle gebracht werden. In der vergangenen Woche ist dann ein neuer Brand aufgeflammt. Über 200 Feuerwehrkräfte und Freiwillige versuchen seit Tagen, diesen einzudämmen.

Unterstützt werden sie von vier Flugzeugen und einem Hubschrauber. Bisher konnten sie allerdings keine Entwarnung geben. Starke Winde und hohe Temperaturen von über 35 Grad begünstigen das Feuer.

Für die Natur wirken sich die sich in kurzer Zeit wiederholenden Großbrände verheerend aus. Der Nationalpark Chapada dos Veadeiros umfasst einen Bereich der halbtrockenen Savannen des Cerrado. Er gilt als extrem artenreich und ist Heimat von über 10.000 verschiedenen Arten von Gefäßpflanzen und von 1.500 Tierarten, zu denen auch der Lobo guará (Wolf), Jaguar und Rehe zählen.

Etliche der Tierarten kommen zudem ausschließlich in der Region des Parkes vor. Andere stehen auf der Roten Liste und gelten als vom Aussterben bedroht.

Wegen seiner ökologischen Bedeutung ist erst dieses Jahr ist die Fläche des Nationalparkes per Dekret von 65.000 Hektar auf 240.000 erhöht worden. Von der Unesco wurde er 2001 als Weltnaturerbe eingestuft.

Jährlich zählt er etwa 65.000 Besucher. Allerdings muss vorerst auf einen Besuch verzichtet werden. Der Park ist aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt worden.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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