Brasilien: Bankräuber graben 500 Meter langen Tunnel

Die brasilianische Polizei hat einen sensationellen Bankraub vereitelt. Für den ist über Monate hinweg ein 500 Meter langer Tunnel gegraben worden. Statt wie geplant, aus der Banco do Brasil in São Paulo eine Milliarde Reais zu rauben, sitzen 16 der mutmaßlichen Bankräuber jetzt hinter Gittern.

Hätte das Vorhaben geklappt, wäre es der größte Bankraub Brasiliens und vielleicht auch der Welt gewesen. Eine Milliarde Reais (umgerechnet derzeit etwa 270 Millionen Euro) wollten sie klauen.

Foto: Screenshot Video

Um das zu bewerkstelligen haben sie etwa vier Millionen Reais (etwa 1,08 Millionen Euro) investiert, unter anderem in den Bau des Tunnels. Der wurde von einem eigens gekauften Haus ausgehend über einen halben Kilometer hinweg bis zur Bank fachmännisch angelegt und ausgeschalt.

In einem anderen Stadtteil São Paulos hatten die Kriminellen zudem eine Werkstatthalle, in der sie Gerätschaften, wie Rollwagen zum Abtransport des Geldes, Schienen und andere Geräte hergestellt haben. Das war auch der Ort, an dem sie am Montag (2.) festgenommen wurden.

Den Tunnel hatte die Bande hingegen schon am 27. September fertiggestellt worden. Dass sie beim Bau aber schon seit Monaten von der Polizei überwacht wurden, wussten sie nicht. Die hat bisher nicht verraten, wie sie auf die Machenschaften aufmerksam geworden ist und auch nicht, ob alle der Räuber in die Falle gegangen sind.

Verlautbart wurde hingegen, dass einige der Bandenmitglieder schon alte Bekannte der Polizei waren. Einige sollen beim legendären Überfall auf die Zentralbank in Fortaleza im Jahr 2005 beteiligt gewesen sein. Für den war ebenso ein Tunnel gebaut worden, aber nur 80 Meter lang.

Damals sollen 3,5 Tonnen Geldscheine im Wert von 164 Millionen Reais und 69,8 Millionen Dollar geraubt worden sein. Von den 36 mutmaßlichen Tätern wurden jedoch nur 27 eingesperrt und manche von ihnen befinden sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Der ungeheuerliche Raub wurde längst verfilmt und wäre jetzt beinahe noch einmal nachgeahmt worden.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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