Wirtschaftskrise und Erbstreit bringen aus für „Tarzan-Haus“

Ariau Towers Manaus – Foto: Handout Video
Einst war das Luxus-Hotel “Ariaú Towers“ Aushängeschild des Amazonas-Regenwaldes mit einem monatlichen Umsatz von einer Millionen Dollar. Jetzt ist die in den Wipfeln des Regenwaldes auf Stelzen gebaute Anlage dem Verfall preisgegeben, mussten 400 Angestellte sich eine neue Arbeitsstelle suchen.

Als das etwa 60 Kilometer und eine einstündige Flußreise von Manaus entfernte Hotel 1985 mit wenigen Zimmern eröffnet wurde, war es das erste seiner Art im gigantischen Amazonas-Regenwald. In kürzester Zeit wurde es auf beinahe 300 in mehreren Türmen untergebrachten Zimmern ausgebaut. Verbunden wurden sie mit acht Kilometer Laufstegen aus Holz in einer Höhe von bis zu 40 Metern über den Boden.

In dem Hotel wurden Filme gedreht und verbrachten Bill Gates, die Skorpions, Leonardo Di Caprio und Mitglieder königlicher Familien ihre Ferien. Dann kam 2001 das Attentat auf die Twin Towers in New York und die Krise. Die Besucherzahlen aus den USA begannen zu bröckeln. Stellten die Amerikaner zuvor 90 Prozent der Gäste, wurde nun versucht, auf Urlauber aus Brasilien zu setzen.

2014 wurde jedoch deutlich, dass sich die 66 Hektar umfassende Anlage mit seinen hohen Wartungskosten nicht halten lässt. Endgültig aufgegeben wurde sie im vergangenen Jahr, mit Schulden in zweistelliger Millionenhöhe. Hinzu kam ein Erbstreit und erfolglose Versuche, das “Tarzan-Haus“ doch noch zu verkaufen.

Von dem, was als geniale Geschäftsidee begonnen hatte, ist heute nur noch eine Ruine übrig. Löcher im Boden wurden notdürftig mit Türen geflickt, die Laufstege sind teilweise morsch und hunderte Menschen der Region mussten sich eine andere Arbeit suchen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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