Brasilianisches „Stonehenge“ gibt Rätsel auf

Obelisken im Regenwald – Handout Video
Inmitten des Amazonas-Regenwaldes haben die Forscher eine 120 Hektar große Fläche mit aufgestellten Obelisken entdeckt. Gefunden wurden dort Bestattungsurnen und Gerätschaften zur Bierherstellung. Archäologen vermuten, dass es sich um einen Zeremonienplatz zur Bestattung und ebenso um ein Klimaobservatorium handelt.

Entdeckt wurde die Anlage mit den aufgestellten gigantischen Steinen von den Wissenschaftlern in der Nähe des Ortes Calçoene im Jahr 2005. Seitdem finden dort unter der Leitung des Forschungsinstitutes von Amapá (Iepa) Studien und Ausgrabungen statt. Jüngste Funde, wie teilweise verzierte Tongefäße mit menschlichen Überresten, belegen jetzt die These eines Besttatungsortes.

Nach Angaben der Archäologen sollen die Beerdigungen festlich gewesen sein. Darauf deuten unter anderem gefundene Teller und Geräte zur Herstellung von Bier aus Maniok oder Mais hin, wie João Saldanha vom Iepa ausführt.

Wegen der Anordnung der Hinkelsteine, in deren Mitte sich zum Teil kreisförmige Löcher befinden, vermuten die Archäologen ebenso, dass sie zur Beobachtung und Vorhersage der Jahreszeiten gedient haben könnten, der Überschwemmungs- und Trockenperioden.

Das Alter der Anlage wird auf etwa 1.000 Jahre geschätzt. Die Forscher gehen davon aus, dass sie bis zum Eintreffen der Europäer benutzt worden ist. Der Stil der Tongefäße legt zudem Nahe, dass sie vom Volk Arawak stammen, deren Nachkommen zur Ethnie Palikur gehören, die an der Grenze des brasilianischen Bundesstaates Amapá mit Französisch Guiana leben.

Wie die Ureinwohner die gigantischen Felsblöcke aufgestellt haben, ist indes weiter ein Rätsel.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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