Chapecoense teilt Südamerika-Pokal mit Kolumbien

Vereinswappen Chapecoense
Der Pokal der Copa Sul-Americana ist dieses Mal zwei Fußballmannschaften gewidmet. Überreicht worden ist er dem brasilianischen Fußball-Erstligist Chapecoense, der beim Flugzeugabsturz nahe des kolumbianischen Medellin Spieler, Trainer, Physiotherapeuten und Direktoriatsmiglieder verloren hat. Der Club hat den Pokal wiederum mit Atlético Nacional geteilt, als Dank für deren Solidarität.

Schon kurz nach dem Flugzeugabsturz in der Nacht vom 28./29. November hatte die Mannschaft von Atlético Nacional bei der südamerikanischen Fußballvereinigung Conmebol den Antrag gestellt, dass der Meistertitel an Chapecoense vergeben wird. Die Mannschaft hatte sich auf dem Flug zum ersten Finalspiel der Copa Sul-Americana befunden und zu seinem ersten internationalen Entscheidungsspiel, als es zu der Tragödie kam.

19 Spieler, Trainer Caio Júnior, Betreuer und Vertreter der Clubspitze sind ums Leben gekommen. Mit einer bewegenden Gedenkfeier und etlichen Gesten haben Atlético Nacional und das kolumbianische Volk tiefe Solidarität gezeigt.

Bei der Entgegennahme des Pokals im paraguayischen Assunção hat Chapecoense-Präsident Plínio David de Nês daran erinnert und den Repräsentant von Atlético Nacional auf die Bühne gerufen, um gemeinsam mit ihm den Pokal in die Höhe zu stemmen.

71 Menschen wurden Opfer des Flugzeugabsturzes. Neben Mitgliedern und Vertretern des Chapecoense sind ebenso 22 Journalisten ums Leben gekommen. Sechs Menschen haben überlebt, zwei Flugbegleiter, ein brasilianischer Journalist und drei Fußballspieler. Bis auf Torwart Jackson Follmann konnten mittlerweile alle Überlebenden das Krankenhaus verlassen.

Lange hat Verteidiger Hélio Neto im Koma liegend ums Überleben gekämpft. Er ist zwar noch sichtlich angeschlagen, durfte aber am Donnerstag (22.) im Rollstuhl sitzend das Krankenhaus verlassen. Seitenspieler Alan Ruschel ist schon seit ein paar Tagen wieder in seinem eigenen Haus und macht bereits Pläne für seine Rückkehr zum Fußball. Journalist Rafael Henzel befindet sich ebenso im Kreis seiner Familie, wenn auch mit einbandagierten Beinen.

Wann Torwart Jackson Follmann wieder nach Hause darf, ist noch offen. Sein amputiertes Bein soll für eine Prothese vorbereitet werden. Eine weitere Operation ist am Knöchel des linken Fußes vorgesehen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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