Fernando de Noronha: Tigerhaien auf der Spur

Foto: apfelweile/Fotolia.com
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Vor knapp einem Jahr hat eine Hai-Attacke im Inselarchipel Fernando de Noronha für Aufsehen gesorgt.

Jetzt statten Biologen und Ingenieure Tigerhaie mit Sendern aus, um ihre geographische Verteilung, ihre bevorzugt aufgesuchten Regionen und mehr über ihr Verhalten herauszufinden und so letztlich zum Schutz von Mensch und Tier beizutragen.

An der Küste des brasilianischen Bundesstaates Pernambuco sind Hai-Attacken keine Seltenheit. Seit 1992 sind dort insgesamt 60 Hai-Angriffe verzeichnet worden und 24 Menschen ums Leben gekommen.

In Fernando de Noronha war der Vorfall im Dezember 2015 hingegen die erste registrierte Attacke eines Tigerhais auf einen Schwimmer, der dabei einen Unterarm verloren hat.

Seit Juni fangen nun Biologen, Ingenieure und Fischerei-Experten im Inselarchipel Tigerhaie ein. Die Tiere werden vermessen, gewogen und mit einem Sender ausgestattet.

Überrascht zeigen sich die Forscher über die hohe Zahl der in kurzer Zeit eingefangenen Tiere. Sie vermuten, dass die Schutzbestimmungen Fernando de Noronhas dafür mit verantwortlich sind. Tigerhaie ernähren sich vor allem von Meeresschildkröten, die in dem Archipel in hoher Zahl vorkommen.

Ins Netz gegangen sind den Forschern vor allem Jungtiere mit einer Größe von zwei bis 2,50 Metern und einem Gewicht von 70 bis 100 Kilogramm.

Die ersten Bewegungsaufzeichnungen zeigen zudem, dass die Haifische sich nicht auf die unter Naturschutz stehende Inselgruppe beschränken, sondern ebenso die Küsten- und Strandregionen um Recife aufsuchen.

Antworten werden auch auf die Frage gesucht, warum die Tiere an der Küste des Festlandes Badegäste angreifen und in der Inselregion trotz ihrer dort hohen Zahl, abgesehen von dem bisher ersten Zwischenfall vor einem Jahr, kaum eine Gefahr darstellen.

An den Badestränden Recifes sind längst Maßnahmen ergriffen worden, um Attacken weitgehend zu vermeiden. 2015 ist dort kein Zwischenfall verzeichnet worden.

Die Forscher verweisen allerdings darauf, dass kein Ort in den Weltmeeren vor Haifischattacken gefeit ist.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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