Zahl der HIV-Neuansteckungen in Brasilien steigend

Foto: BillionPhotos.com/Fotolia.com
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Während die Zahl der Neuansteckungen mit HIV weltweit stagnieren, sind sie in Brasilien am Steigen. Nach einem am Dienstag (12.) von der Unaids vorgelegten Bericht haben sie in den südamerikanischen Land zwischen 2010 und 2015 um vier Prozent zugenommen. Von den Neuinfizierungen in ganz Lateinamerika entfallen zudem 40 Prozent auf Brasilien.

Dass in dem südamerikanischen Land die HIV-Fälle wieder zunehmen, darauf ist schon vom brasilianischen Gesundheitsministerium verwiesen worden. Jetzt wird dies auch von dem internationalen Organ belegt. Anders sieht es in den Nachbarländern Uruguay, Argentinien und Paraguay aus, die eine Reduzierung erreicht haben.

Mit der Steigerung von vier Prozent bei den Neuansteckungen liegt Brasilien sogar über den Durchschnitt von zwei Prozent Lateinamerikas.

Im Jahr 2010 waren etwa 700.000 Menschen mit dem HIV-Virus infiziert. Allein 2015 sind 44.000 Menschen hinzugekommen, bei denen der HIV-Virus nachgewiesen wurde. Die Zahl der Infizierten ist damit auf 830.000 gestiegen.

Von ihnen unterziehen sich 452.000 einer Behandlung und damit etwa 55 Prozent der Betroffenen. Auch wenn bei der Behandlung enorme Fortschritte erreicht wurden, werden jährlich etwa 15.000 Todesfälle auf Aids zurückgeführt.

Die Hauptgruppe der HIV-Neunachweise entfällt auf junge Männer und Frauen zwischen 15 und 29 Jahren. Vor allem die Jugend aus ärmeren Verhältnissen und nicht in die Gesellschaft integrierte Menschen vernachlässigen nach wie vor Präventivmaßnahmen, wie brasilianische Experten konstatieren.

Während Brasilien in die Forschung etwa von neuen Medikamenten und ebenso in Schnelltests investiert, stehen für Vorsorge- und Aufklärungsmaßnahmen laut Unaid nur sechs Prozent des Gesamtbudgets zur Verfügung. Vor allem bei Großeventen wie Rock in Rio, Karneval oder der bevorstehenden Olympiade werden hingegen Millionen von Kondome und ebenso Aufklärungsbroschüren verteilt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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