Forschern gelingt erster Durchbruch auf Weg zur Zika-Impfung

Einer Gruppe von Wissenschaftlern der Universitäten São Paulo (USP) und Harvard (USA) können bei der Suche nach einem Impfstoff gegen den Zika erste Erfolge vorweisen. Mit Tierversuchen haben sie nachgewiesen, dass die Herstellung eines Impfstoffes gegen diesen Virus möglich wäre, wie es in einer Veröffentlichung der Zeitschrift “Nature“ heißt.

Getestet haben die Wissenschaftler zwei verschiedene Formen der Immunisierung. Alle beide scheinen vielversprechend. Eine Methode ist, einen inaktiven Zikavirus zu verwenden, um eine Immunreaktion des Körpers hervorzurufen. Bei der zweiten Methode haben die Forscher genetische Teile des Virus verwendet.

Foto: Venilton Kuchler / ANPr
Tigermücke (Aedes aegypti) – Foto: Venilton Kuchler/ANPr

Ziel der Studie war es, die Mechanismen der Zika-Infektion besser zu verstehen, wie Paulo Zanotto vom Wissenschaftsinstitut für Biomedizin der Universität São Paulo ausführt. Noch stecken die Forschungen in der Anfangsphase. Das Ergebnis wird dennoch als wichtig eingestuft, da bisher nur wenig über die immunologischen Aspekte des Zika-Virus bekannt sind.

Eine Schwierigkeit ist, den Virus zu desaktivieren, damit er sich im Körper nicht vermehren kann, während gleichzeitig aber Antikörper gegen ihn gebildet werden. Laut Zanotto ist die Arbeit, bei der nur genetische Teile des Virus verwendet werden vielversprechender, da sich die Gefahr einer Vermehrung nicht besteht.

In Brasilien wird an mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen fieberhaft nach möglichen Impfstoffen und Medikamenten zur Behandlung gegen Zika geforscht, unter anderem ebenso am Institut Butantã, das wiederum andere Lösungsansätze verfolgt.

Vor allem im Nordosten Brasiliens sind bisher gehäuft Fälle von Zika und damit einhergehende mögliche Krankheiten und Hirnfehlbildungen bei Neugeborenen aufgetreten. Brasilien ist jedoch nicht das einzige Land, in dem die Krankheit vorkommt.

Vielmehr wurde der Virus bereits in 61 Ländern nachgewiesen. Übertragen wird er ebenso wie Dengue und Chikungunya von der Tigermücke (Aedes aegypti). Mit verschiedensten Vorbeugemaßnahmen und Kontrollen versuchen die Brasilianer deshalb, deren Verbreitung einzudämmen.

Dass Zika-Risiko bei der in wenigen Wochen beginnenden Olympiade wird von Experten indes als gering eingestuft. Herrschen im Südosten und Süden des Landes derzeit angesichts des brasilianischen Winters geringere Temperaturen, was Vermehrung und Flug der Tigermücke einschränkt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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