Ausgestorbener Spix-Ara in freier Natur in der Caatinga aufgetaucht

Eigentlich gilt der Spix-Ara in der freien Natur als ausgestorben. Landbewohner im brasilianischen Bundesstaat Bahia haben nun aber überraschenderweise einen dieser Vögel gesichtet und per Handy ein Video aufgezeichnet, das ihn im Flug zeigt. Jetzt will sich ein Forschungstrupp auf den Weg machen, um den letzten in Freiheit lebenden Spix-Ara ausfindig zu machen.

Cyanopsitta spixii – Foto: Instituto Chico Mendes (ICMBio)
Cyanopsitta spixii – Foto: Instituto Chico Mendes (ICMBio)

Der Landwirt Nauto Sergio Oliveira war der erste, der den Spix-Ara am Samstag (18.) zu Gesicht bekommen hat. Das Erlebnis erzählt er seinen Nachbarn. Die haben sich am nächsten Morgen auf die Suche nach dem blauen Vogel begeben und gegen 6:20 Uhr morgens gesehen und gefilmt. Ohne die Aufnahmen hätte ihnen wahrscheinlich kaum jemand das Erlebnis geglaubt.

Zum letzten Mal wurde ein Exemplar dieser Vogelart im Jahr 2002 im Munizip Curuçá im brasilianischen Bundesstaat Bahia gesichtet. Der nun gefilmte “Ararinha-azul“, wie er in Brasilien heißt, ist im gleichen Munizip aufgetaucht.

Nach der Auswertung des den Biologen des Projektes „Ararinha na Natureza“ vorgelegten Videos, sind sich Vogelkundler sicher, dass es sich tatsächlich um einen Spix-Ara (Cyanopsitta spixii) handelt.

Das Vorkommen des Vogels hatte sich auf ein eng umgrenztes Gebiet in der Caatinga Bahias beschränkt. Allerdings war er bei illegalen Tierhändlern und sogenannten Vogelliebhabern ein begehrtes Objekt, was neben der zunehmenden Zerstörung seines Lebensraumes zu seiner beinahen Ausrottung geführt hat.

Weltweit gibt es nur wenige Exemplare, die in Käfigen leben. Mit dem Projekt wird versucht, sie Nachzuzüchten. Laut dem Umweltinsititut ICMBio werden mittlerweile 120 der Ararinhas-azuis in einem Gemeinschaftsprojekt mit deutschen Forschungseinrichtungen auf der Fayenda Cachoeira gehalten.

Ziel ist es, sie in naher Zukunft in der Region um Curaçá auszusiedeln. Seit 2013 laufen zudem Bestrebungen, ein 44.000 Hektar umfassendes Schutzgebiet auszuweisen, um ihnen einen sicheren Lebensraum bieten zu können. Hinzu kommen Aufklärungsarbeiten, um die Bevölkerung beim Schutz des Vogels einzubinden, der als Vorlage für den Zeichentrickfilm “Rio“ gedient hat.

Der nun bei Curaçá plötzlich aufgetauchte Spix-Ara gibt den Experten allerdings Rätsel auf, die vor allem seine Herkunft betreffen. Eine Mutmaßung ist, dass der Vogel verbotenerweise im Käfig gehalten worden war und nun freigelassen wurde. Erst unlängst hat die Umweltbehörde Ibama in der Region eine groß angelegte Aktion gegen den illegalen Handel mit Wildtieren gestartet.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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