Copa América: Aus für Brasilien durch Handballtor Perus

Brasilien hat gut gespielt, einen neuen kreativen Fußball gezeigt, aber letztlich hat es nicht gereicht. Peru hat mit einem umstrittenen Tor gewonnen und Brasilien damit aus der Copa América gekickt. Die Brasilianer sprechen von einer Schande, allerdings nicht wegen der verpassten Chance, sondern wegen des Tores ihres Gegners, bei dem die Hand des Peruaners Raul Ruidiáz im Spiel war.

Nach dem Torregen gegen Haiti hätte den Canarinhos als Spitzenreiter der B-Gruppe eigentlich ein Unentschieden gegen Peru gereicht. Der hoffnungsvolle Auftakt gegen Peru im Gillette-Stadion in Foxborough bei Boston wurde jedoch im zweiten Drittel der zweiten Halbzeit jäh gebremst. Der Grund war die polemische Entscheidung des Schiedsrichters in der 29. Minute der 2. Halbzeit.

Der Peruaner Raul Ruidiáz versenkte den Ball im Netz der Brasilianer, was sofort lautstarke Beschwerden hervorrief, da Ruidiáz‘ Hand im Spiel war. Dem folgte eine Diskussion, mit dem das Tor wohl als das bisher langsamste bei einer internationalen Meisterschaften in die Geschichte des Fußballs eingehen wird.

Beinahe zehn Minuten beriet sich der uruguayische Schiedsrichter Andrés Cunha mit Linienrichtern und der Zentrale und musste immer wieder starke Einsprüche der Spieler hinnehmen. Dann fiel die Entscheidung und der Uruguayer erkannte das fragwürdige Tor als gültig an.

Enttäsucht und aufgebracht zogen die Canarinhos nach weiteren 16 Minuten erfolglos vom Feld. Seit 1985 hat Peru erstmals wieder gegen Brasilien gewonnen, das erstmals seit 1987 bei den Gruppenspielen der Copa América nicht weiter gekommen ist. Dabei standen die Canarinhos dieses Mal vor dem Spiel in der B-Gruppe mit vier Punkten an der Spitze.

Jetzt wird Peru gegen Kolumbien spielen und die Dunga-Elf sich schockiert auf den Heimweg begeben, um sich auf die Olympiade vorzubereiten.

Seleção gegen Peru - Foto: Rafael Ribeiro/CBF
Seleção gegen Peru – Foto: Rafael Ribeiro/CBF
Matchdaten:
BRASILIEN 0 x 1 PERU
Alisson, Daniel Alves, Miranda, Gil, Filipe Luís, Elias, Renato Augusto, Lucas Lima, Willian, Philippe Coutinho, Gabriel (Hulk) Gallese, Corzo, Balbín (Yotún), Christian Ramos, Alberto Rodríguez, Trauco, Óscar Vílchez, Andy Polo, Cueva (Tapia), Paolo Guerrero, Édison Flores (Ruidíaz)
Trainer: Carlos Dunga Trainer: Ricardo Gareca
Tor:
0:1 Ruidíaz (75.
gelbe Karten: Lucas Lima (Brasilien)
rote Karten: keine
Stadion: Gillette Stadium – Foxborough USA
Schiedsrichter: Andrés Cunha Uruguay
Zuschauer:
Datum: 13.06.2016 02:30

Fairness im Sport

Der Peruaner Raul Ruidiáz hat es durch sein Schweigen, sein eindeutiges Handstor einzugestehen versäumt, in die Liste der fairsten Sportler aufgenommen zu werden.

Der Stürmer Marius Ebbers vom FC St. Pauli, zeigte hingegen grosses Sportlerherz und gab im April 2012 im Spiel gegen den 1. FC Union Berlin zu, einen Treffer mit der Hand erzielt zu haben. Zuerst gab der Schiedsrichter das Tor, stellte den Spieler dann aber zur Rede. Ebbers blieb ehrlich und gestand sein Handspiel ein.

Miroslav Klose, am 31. Spieltag der Saison 2004/05 mit einem Elfmeter für Werder Bremen. Unfair hatte der Torwart der Bielefelder Arminia den deutschen Nationalstürmer nicht zu Fall gebracht, Klose wusste das und schwieg nicht. Nach seiner Aussage wurde der Elfer und die Gelbe Karte annulliert.

Bastian Schweinsteiger im DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart, als er aussagte, dass es ein Foul war, aber keine Gelbe Karte. Der Schiri blieb hart, aber Bastian Schweinsteiger verdiente damit die Hochachtung der Spieler und Clubverantwortlichen.

Viele weitere Spieler sahen sich in der Vergangenheit mit Situationen ähnlicher Art konfrontiert. Fair bleiben oder nichts sagen und den Erfolg anstreben und ein Spiel unrechtmässig gewinnen? Wäre wünschenswert, wenn der Sport im Vordergrund stehen und siegen würde.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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