In Brasilien wird beinahe täglich eine neue Pflanzenart entdeckt

OrchideenIn Brasilien wird beinahe täglich eine neue Pflanzen-, Pilz- oder Algenart entdeckt. Jährlich sind es im Durchschnitt 334 Arten, die neu registriert werden, wie aus einer Aufstellung des botanischen Gartens Rio de Janeiros hervorgeht. Nach dieser sind in dem südamerikanischen Land derzeit 46.097 Pflanzenarten wissenschaftlich erfasst.

Vorgelegt wurde die Liste vom Jardim Botânico do Rio de Janeiro zum Jahresende 2015. Damit kann sich die Zahl der Arten bereits schon wieder erhöht haben. Erfasst werden sie mittlerweile über ein Online-System, zu dem die Wissenschaftler Zugang haben. Stellen sie eine neue Pflanzen- oder Pilzart in das System, ist diese für die Öffentlichkeit sofort ersichtlich. Beinahe 600 Forscher aus Brasilien und anderen Ländern arbeiten in dem Netzwerk und halten die Daten auf dem neuesten Stand.

Die Orchideen sind die Familie, in denen bisher die größte Artenzahl vorkommt, die auf die meisten Biome des Landes verteilt ist. In vier der sechs Biome Brasiliens sind sie zu finden. Abhängig vom Biom (Amazonas-Regenwald, Atlantischer Regenwald, Pantanal, Cerrado, Caatinga und Pampa) kann jeweils eine andere Pflanzenfamilie die höchste Artenzahl aufweisen.

Bisher ist der Atlantische Regenwald das Biom Brasiliens mit der größten Artenvielfalt. Allerdings räumen die Wissenschaftler ein, dass der Amazonas-Regenwald nach wie vor der große „Unbekannte“ ist. Er nimmt nahezu die Hälfte der brasilianischen Landesfläche ein und ist zum großen Teil schwer zugänglich. Notwendig wäre ein großes Gemeinschaftsprojekt, um ihn stärker zu erforschen.

Die Liste der Pflanzenwelt Brasiliens ist Bestandteil des Projektes “Flora do Brasil Online“, die wiederum Teil des “World Flora Online“ ist, bei dem sich die Länder dazu verpflichtet haben, bis 2020 eine umfassende Bestandsaufnahme der Artenvielfalt der Erde zu liefern. Bisher ist Brasilien das Land, in dem die meisten Pflanzenarten online erfasst worden sind.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: sabiá brasilinfo

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