Affen des Amazonas-Regenwaldes benutzen Werkzeuge bei der Suche auf Nahrung

Macaco Prego_Divulgacao Instituto MamirauaDass Affen bei der Suche nach Nahrungsmitteln auch Werkzeuge benutzen, beweisen Fotos die im Herzen des Amazonas-Regenwaldes mit selbstauslösenden Kameras aufgenommen worden sind. Sie zeigen zwei Kapuzineraffen, wie diese ein Kaiman-Nest mit Holzstückchen öffnen, um an die dort abgelegten Eier zu gelangen.

Dass Primaten durchaus in der Lage sind Werkzeuge zu ihrem Vorteil einzusetzen, wird in etlichen Studien bereits beschrieben. Die beziehen sich aber zum Großteil auf Experimente und auf Untersuchungen in offenen Landstrichen. Mit den Fotos ist nun erstmals auch für den dichten Amazonas-Regenwald ein Nachweis gelungen, wie beim Primaten-Kongress in Manaus betont wurde.

Auf den Beweis sind die Forscher eher zufällig gestoßen. So haben sie im Naturreservat Mamirauá eigentlich 63 Nester von dort lebenden Kaimanen beobachtet, weil sie mehr über die Nesträuber herausfinden wollten. Eier von Kaimanen stehen auf dem Speiseplan verschiedener Tiere, wie den Jaguaren und Teju (Riesenechsen). Ausgehoben werden die Nester allerdings auch von Menschen.

Für ihre Eier bauen die Kaiman-Weibchen eindrucksvolle Nester, die etwa 70 Zentimeter hoch sind und einen Durchmesser von 1,50 Meter aufweisen. Als Material verwenden sie Blätter, Äste und Zweige. Um mehr über die Nesträuber herauszufinden, wurden Beobachtunsposten errichtet und selbstauslösende Kameras aufgestellt.

Bei der Überwachung eines der Neste wurden dabei zwei Macaco-prego (Kapuzineraffen) beobachtet. Etwa 18 Minuten nach ihrer Ankunft griff einer von ihnen zu einem Holzstück, mit dem er kurzerhand das Nest geöffnet hat. Einmal offen, haben die zwei sich die Eier geschnappt und sind wieder verschwunden.

Bewiesen wird damit, dass die Primaten des Amazonas-Regenwaldes kognitive Fähigkeiten besitzen, um etwa bei der Nahrungssuche Probleme zu lösen, wie es die Wissenschaftlerin Kelly Torralvo ausdrückt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Divulgação/Instituto Mamirauá

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