Amazonas-Hauptstadt Manaus versinkt unter dicken Rauchwolke

Feuerherd1_Mayke_Toscano-GCOM-MTManaus versinkt derzeit unter einer dicken Rauchwolke. Als Ursache dafür werden die Brände in der Umgebung und der Amazonas-Region genannt. Allein im Bundesstaat Amazonas sind im September knapp 5.882 Brandherde registriert worden. In den neun Bundesstaaten der Region Amazônia Legal sind es laut dem Umweltinstitut Ipaam über 47.000 Brände und Brandherde.

Viele Passanten sind am Donnerstag (01.) nur mit Tüchern und Masken vor Mund und Nase auf die Straßen der Amazonas-Hauptstadt gegangen. Am Donnerstagmorgen war der Rauch so dicht, dass der Autoverkehr durch zu geringe Sichtweiten beeinträchtigt wurde und am Flughafen der Stadt nur mit Hilfe der Instrumente gestartet und gelandet werden konnte. In einigen Schulen musste auf den Unterricht verzichtet werden.

Dass es während der Trockenzeit von Mai bis November zu einer erhöhten Zahl von Feuerstellen kommt, ist nicht ungewöhnlich. Allerdings liegen die Zahlen dieses Jahr über denen aus 2014. Während im vergangenen Jahr im September in Amazonas 3.057 Brände registriert wurden, sind es dieses Jahr beinahe doppelt so viele. Derzeit wird von etwa 5.000 Feuerstellen im Bundesstaat Amazonas ausgegangen.

Allein im Großraum von Manaus hat das Raumforschungsinstitut Inpe in den vergangenen Tagen 543 Brandherde registriert. Der nur 88 Kilometer entfernte Munizip Careiro weist dabei 264 und der 68 Kilometer entfernte Munizip Manacapuru 102 Feuer auf. Allerdings sind auch in der Stadt selbst seit August bereits 216 Brände vermeldet worden.

Dass Manaus vom Rauch eingehüllt ist, wird laut den Meteorologen ebenso durch fehlende Winde und eine Inversionswetterlage erklärt. Daran wird sich vorerst nichts ändern. Nach der Wettervorhersage bleibt die Region weiterhin Niederschlagsfrei. Hingegen muss mit einer Höchsttemperatur von 37 Grad gerechnet werden.

Der Großteil der Brände geht auf menschliches Verhalten zurück, wie das Verbrennen von Hausmüll, das Abbrennen von abgernteten Ackerflächen oder Weiden und von illegal gerodeten Flächen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Mayke Toscano | GCOM-MT

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