Rio de Janeiro: Buchmesse bricht Rekorde und zeigt Bedeutung des Internets fürs Lesen

Während Brasilien nicht gerade als lesefreudiges Land gilt, hat die 17. Buchmesse in Rio de Janeiro für einige Rekorde gesorgt. Noch nie wurden bei der Bienal de Livro so viele Besucher gezählt, so viele Bücher verkauft und so viel junges Publikum angezogen wie dieses Jahr.

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Mit so einem großen Andrang haben angesichts der derzeit vorherrschenden wirtschaftlichen Krise in Brasilien selbst die Organisatoren nicht gerechnet. Während sie anfangs von einem Verkauf von 2,5 Millionen Büchern ausgegangen sind, wurden in den elf Tagen während der Buchmesse tatsächlich 3,7 Millionen Werke verkauft.

Im Vergleich zur vorausgegangenen Ausgabe der Bienal de Livro im Jahr 2013 ist damit eine Steigerung von acht Prozent verzeichnet worden. Um zwölf Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 2,8 Millionen Euro) gestiegen ist ebenso der Umsatz, der für 2015 mit 83 Millionen Reais (etwa 19,5 Millionen Euro) wird.

Zugenommen hat auch die Zahl der Besucher. Verzeichnet wurden insgesamt 676.000 Bienal-Gäste, während es 2013 etwa 660.000 waren. Der Großteil von ihnen hat zur jungen Generation gezählt. Der Anteil der 15 bis 29-Jährigen an der Gesamtbesucherzahl betrug 56 Prozent. Allerdings war es auch eins der Ziele, vor allem junge Menschen anzuziehen.

Gezeigt hat die Bienale, dass das Internet keineswegs ein Feind der Literatur ist. Vielmehr war das Gegenteil der Fall. Junge Blogger und Youtuber haben bei der Buchmesse Schlangen von Fans angezogen. Eine Gruppe von Jugendlichen versucht mit Kurzvideos über das Internet Kollegen zum Lesen zu animieren.

Sie war bei der Buchmesse ebenso unterwegs, um ihren Fans mit Berichten und Buchbeschreibungen Lesestoff schmackbar zu machen. Für sie war der Event mit seinen 2,5 Millionen Büchern auf 80.000 Quadratmetern und über 200 anwesenden brasilianischen und internationalen Autoren ein wahres Paradies.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Handout Bienal do Livro

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